Laimerstadt
Alle ziehen an einem Strang

Laimerstadt und Hienheim stellen 2018/19 ein gemeinsames Herrenteam

08.06.2018 | Stand 02.12.2020, 16:17 Uhr
Zuversichtliche Entscheidungsträger: Andreas Hainz junior (Laimerstadt, von rechts), Sebastian Rosenhammer (Hienheim), Alfred und Sebastian Forster (Hienheim) sowie Franz-Xaver Miedl (Laimerstadt) haben die Pläne für die Zusammenarbeit vorgestellt. −Foto: Steiner

Laimerstadt/Hienheim (en) Der SV Hadrian Hienheim und der FC Laimerstadt werden auf Ebene der Herrenmannschaften künftig zusammenarbeiten und ein gemeinsames Team ins Rennen schicken.

Längst hat der demographische Wandel auch Fußballclubs in allen Kreisen und Altersschichten erreicht und dazu gezwungen, in Zukunft nach "Überlebens-Möglichkeiten" zu suchen. Das Kürzel "SG" gehört mittlerweile bei vielen Vereinen zur Identität als Teil des Vereinsnamen und steht vor allem im Nachwuchsbereich seit mehr als zwei Jahrzehnten für "Spielgemeinschaft"; in Ausnahmefällen auch für Sportgemeinschaft. Genauer gesagt: Zwei Vereine, die sich über Jahre hinweg mit personellen Problemen herumschlagen, müssen nach Auswegen suchen. Sie fusionieren und beginnen damit einen neuen "Lebensabschnitt".

So hielt spätestens seit der letzten Frühjahrsrunde auch der SV Hadrian Hienheim Ausschau hinsichtlich einer "SG" und ergriff in Richtung Laimerstadt die Initiative. In Vorgesprächen auf Vorstands- und Abteilungsleiterebene - auch die Spieler beider Vereine trafen sich zu Aussprachen - wurden zunächst die Voraussetzungen für einen Zusammenschluss der Herrenmannschaften geschaffen. Auf Laimerstädter Seite saßen Vorstand Andreas Hainz sowie Abteilungsleiter Franz-Xaver Miedl am Tisch - die Hienheimer Delegation bei den beiden Zusammenkünften führten Vorsitzender Sebastian Rosenhammer sowie Alfred (Schriftführer) und Sebastian Forster (Abteilungsleiter) an, die letztlich auch in einem gemeinsamen Pressegespräch zu dieser Entwicklung Stellung bezogen.

Im Zuge der ersten großen Neugründungs-Welle erblickten beide Vereine anfangs der 1960er Jahre das "Licht der Welt". Der FC Laimerstadt (400 Mitglieder) schloss sich 1960 dem Bayerischen Fußballverband an - vier Jahre später folgte der SV Hadrian Hienheim, dem knapp 600 Mitglieder angehören. Beide Clubs gingen gemeinsam bereits vor gut einem Jahrzehnt im Juniorenbereich auf Punktejagd. Die Liaison funktionierte, löste sich aber nach sechs Jahren wegen mangelnder Spielerbeteiligung wieder auf.

Nicht unerwähnt lassen wollen beide Vereine ihre bislang größten Erfolge. Während die Hienheimer im Zeitraum von 1982 bis 1984 dem Landshuter Oberhaus (A-Klasse, jetztige Kreisliga) angehörten, spielte Laimerstadt von 1982 bis 1984 in der niederbayerischen Bezirksliga und holte sich in der Saison 2012/13 mit einem 1:0-Sieg über den ETSV Hainsbach den Landshuter Totopokalsieg. Als Höhepunkt trat die Elf daheim in der ersten bayerischen Runde gegen den damaligen Drittligisten SSV Jahn Regensburg an.

Die Gründe, warum es nun zu diesem Zusammenschluss auf Herrenebene kommt: Verletzungen, berufliche Weiterbildung, Wegzug. Aber auch die Tatsache, dass der ein oder andere Kicker eine "schöpferische Pause" einlegt, stellt die Vereinsverantwortlichen immer wieder vor neue Probleme.
Beide Vorsitzende, Sebastian Rosenhammer und auch Andreas Hainz, betonten die Sachlichkeit der Gespräche und sehen bei der weiteren Vorgehensweise keine Schwierigkeiten.

So kommt es in der Saison 2018/19 erstmals zu einem Zusammenschluss im Herrenbereich, wobei die Pässe auf Laimerstadt umgeschrieben werden. In der kommenden Winterpause treffen sich beide Seiten erneut, um die ersten Erfahrungen auszuwerten. "Für die Saiosn 2019/20 wäre dann eine Spielgemeinschaft der nächste Schritt", zeigten sich auch die Abteilungsleiter beider Clubs, Franz-Xaver Miedl und Sebastian Froster, offen.

Für die anstehende Saison 2018/19 legten beide Vereinsgremien den Austragungsort der Heimspiele mit Laimerstadt fest - ebenso sieht dies beim Trainingsablauf aus. Josef Wild, der übrigens bei der letzten Relegationsrunde das Hienheimer Team betreute, bleibt auch in der kommenden Saison der Übungsleiter. Im Abteilungsleiter-Bereich setzen beide Seiten auf die bewährten Kräfte. Offen bleibt noch die Stärke des Kaders (Erste und Reserve). Er dürfte sich bei zirka 35 Aktiven bewegen. Einigkeit besteht bereits über den Trainingsauftakt (26. Juni) in Laimerstadt. Das Saisonziel war schnell bestimmt: "Oben mitspielen!"

Alle weiteren Altersklassen bleiben von dieser Maßnahme unbetroffen. So spielen Hienheims Damen weiterhin auf der eigenen Sportanlage - ebenso der Nachwuchs im Kleinfeldbereich (E, F und G). Ab der U13 (D-Junioren) bis zu den U19-Junioren spielen die Laimerstädter Nachwuchskräfte in der JFG Schambachtal, zu der auch noch Altmannstein, Mindelstetten und Sandersdorf gehören. Zum Abschluss äußerten sich beide Seiten sehr zuversichtlich, dass es nach der Zwischenlösung (2018/19) eine Saison später zu der geplanten Spielgemeinschaft kommt.