Paunzhausen
Alle gegen Daniel

Radweg: Räte stimmen Bürgermeister nieder

12.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:55 Uhr

Paunzhausen (sdb) Verhärtete Fronten im Paunzhausener Gemeinderat zum Radweg zwischen Schernbuch und Aiterbach. Die Bürgerliste hatte gemeinsam mit der CSU den Antrag gestellt, noch heuer mit dem Bau des Abschnittes zu beginnen, um ganz sicher noch Fördergelder dafür zu erhalten.

Die Räte befürchten ein Ende der Zahlungen wegen der Flüchtlingsproblematik. Zudem sei in der Gemeinde Allershausen, mit der Paunzhausen eine Verwaltungsgemeinschaft bildet, erst kürzlich der Beschluss gefasst worden, Paunzhausen die Hälfte der Kosten für die Autobahnbrücke abzunehmen.

Bürgermeister Hans Daniel (Freie Wähler) befürchtet jedoch, dass die Bauaufsichtsbehörde dies beanstanden könne und Paunzhausen dann doch auf den Kosten sitzen bliebe. Diese Sorgen versuchte Geschäftsleiter Hans Vachal zu zerstreuen: „Dem Staat ist es egal, wer bezahlt, solange er nicht dafür aufkommen muss.“ Daniel blieb dennoch bei seiner Meinung, dass es Aufgabe des Staates sei, diese Straße zu bauen. „Der Freistaat macht Auflagen an der Staatsstraße, der Bund und die Autobahndirektion mischen bei der Brücke unter der A 9 mit – und alles kostet immens viel Geld. Ich möchte, dass das komplett übernommen wird.“

Vachal verlas daraufhin eine Verkehrsstudie, die belegt, dass das Verkehrsaufkommen nicht hoch genug sei, damit die Kosten vom Staat komplett übernommen werden. „Der Staat kann sich hier aus der Affäre ziehen“, sagte er, um Daniel zu überzeugen, das Angebot der Gemeinde Allershausen anzunehmen. Allershausen möchte den Radweg vom Woferlhof bis zur Brücke längst schon angehen, was ohne den Verwaltungspartner Paunzhausen jedoch nicht möglich ist. Daniel bat den Gemeinderat um Aufschub für eigene Verhandlungen. Und er gab allein die Kosten der Unterführung mit rund 270 000 Euro an, von denen mindestens 90 000 Euro bei der Gemeinde verbleiben würden. Seine Widersacher warfen ihm Verzögerungstaktik vor. Da der Antrag bis Ende August gestellt werden müsse und die Gemeinde diese Frist nicht verpassen sollte, beschloss der Rat gegen Daniels Stimme, den Bau in die Wege zu leiten. Der Bürgermeister will auf eigene Faust dennoch weiterverhandeln.