Vohburg
Alle finden es gut

Abriss und Neubau: Norma-Areal wird neu gestaltet - Stadtrat einstimmig dafür

15.01.2020 | Stand 23.09.2023, 10:04 Uhr
Hier entsteht ein weiteres Vorzeigeprojekt in Vohburg: Das "Norma-Areal" - an Jahn-, Hartacker- und Nelkenstraße - wird abgerissen und neu bebaut. −Foto: Konze

Vohburg - Das Bernbauer-Anwesen ist noch lange nicht fertig, auch das Amberger-Areal wird die Stadt Vohburg noch eine Zeit beschäftigen.

Da wirft bereits ein neues Großprojekt seine Schatten voraus. Nach der Präsentation des Konzeptes am Dienstagabend beschloss der Stadtrat, den geplanten Abriss und Neubau des Norma-Areals an der Hartackerstraße in Vohburg zügig weiter zu verfolgen.

Bürgermeister Martin Schmid (SPD) führte ziemlich deutlich auf das Thema hin: "Es wird alles dem Erdboden gleichgemacht. " Nachdem der Stadtrat einem Vergrößerungswunsch des Discounters vor einiger Zeit nicht entsprochen hatte, gibt es nun ein Konzept, das den Entscheidungsträgern gefiel. Gut sogar.

Es klang gut und sah auch gut aus, was Michael Biersack von der Biersack-Projektentwicklung dem Gremium präsentiert hat. Läuft alles rund - von den Genehmigungen bis zu kleinen Korrekturen (auch in Absprache mit dem Investor), kann noch heuer abgebrochen werden. Voraussetzung: die Baugenehmigung, die vom Landratsamt ausgestellt werden muss (wegen geringfügiger Abweichung und notwendiger Befreiungen vom gültigen Bebauungsplan).

Biersack schickte voraus, dass das bestehende Gebäude aus den 70er-Jahren auch wegen der veralteten Haustechnik und der schlechten Dämmung am Ende seines Lebenszyklus' angelangt sei. Das Grundstück gehört übrigens der Ulrich-Steinberger'schen Krankenpflegestiftung, das aktuelle Gebäude dem Ingolstädter Dominik Wangler, der auch der Investor des neuen Projektes ist.

Biersack betonte, dass die Nachbarn an der Nordseite des Grundstücks in die Planung mit einbezogen worden sind. Diesen hat neben der im Plan vorgesehenen Begrünung und der Zusage, dass nordseitig keine Aggregate angebracht werden, sicher gefallen, dass die Zulieferung beim Neubau nicht mehr an ihrer Grundstücksgrenze, sondern über eine eingehauste Anlieferung an der Nelkenstraße erfolgt. Denn es steht schon jetzt fest, dass Norma an diesem Standort festhält. Die Verkaufsfläche des Discounters vergrößert sich von derzeit 750 auf 1000 Quadratmeter.

"Dreiviertel der kompletten Fläche sind bereits vermietet", erklärte Biersack dem Stadtrat und den ungewöhnlich vielen Zuhörern im Bürgersaal des Vohburger Rathauses. Im ersten Stock des angebauten, zweigeschossigen Geschäftshauses - die L-Form bleibt erhalten, weicht aber etwas vom Standort der bisherigen Gebäude und auch von den Grenzen des Bebauungsplans ab - ziehen definitiv eine Praxis für Krankengymnastik (Hüther), ein angegliedertes Fitnessstudio (Hüther) und eine Arztpraxis (Dr. Doleschel) ein. Mit weiteren Miet-Interessenten, so Biersack, sei man im Gespräch.

Bürgermeister Schmid war vor allem wichtig, dass die Nachbarn durch einen Neubau keine Nachteile haben. Wichtig war ihm auch die enge Abstimmung mit dem Landratsamt. Für den Rathauschef ist das Projekt "eine große und gescheite Verbesserung". Und die sei notwendig, weil es ein idealer und gern genutzter Standort für die Nahversorgung des Wohngebiets sei.

Laut Biersack bleiben zwei Einfahrten auf das Gelände erhalten, geplant sind 65 Parkplätze im vorderen Bereich (zur Hartackerstraße hin). Die Anlieferung soll auf die Zeit von 6 bis 22 Uhr begrenzt sein, laut Biersack kommen pro Tag nicht mehr als drei Lkw.

Während das Gebäude für den Discounter ein Pultdach bekommt und dessen Form keine Fragen aufwarf, meinte Werner Ludsteck (AV), dass die eher nüchterne Betonfassade des Anbaus in seinen Augen optisch schöner gestaltet werden könnte. Auch mehr Bepflanzung könne das Erscheinungsbild verfeinern. Oliver Rechenauer (SPD) betonte, wie wichtig es sei, dass eine Wohnnutzung für die Neubauten ausgeschlossen sind. Ernst Müller (FW) fragte nach, ob das Oberflächenwasser auf dem Grundstück versickern könne. Und Josef Steinberger (AV) brachte für die Energieversorgung das Blockheizkraftwerk ins Gespräch. Konrad Pflügl (CSU) hätte es besser gefallen, wäre die Praxis ins Ärztehaus umgezogen.

Wenn die Baugenehmigung erteilt ist, so Biersack, wäre nach dem Abriss der Gebäude mit einer Bauzeit von zwölf Monaten zu rechnen.

DK

Oliver Konze