Signal ignoriert
Alkoholisierter Kapitän auf der Donau - Schiffe prallen bei Passau fast zusammen

29.04.2022 | Stand 07.05.2022, 3:33 Uhr
Die Schiffe an der Engstelle auf der Donau. −Foto: Polizei

Ein Gütermotorschiff hat in Passau ein Schleusenvorsignal ignoriert und wäre beinahe mit einem Kreuzfahrtschiff kollidiert.

Der 62-jährige rumänische Schiffsführer war leicht alkoholisiert.

Ein rumänisches Güterschiff fuhr am Freitag gegen 7.30 Uhr auf der Donau. Das 80 Meter lange Schiff hatte 730 Tonnen Soja an Bord. Sein Ziel: Die Schleuse Kachlet und weiter in Richtung Straubing.

Zwei Kreuzfahrtschiffe kommen entgegen

Zur gleichen Zeit fuhren zwei Kreuzfahrtschiffe in der Schleusennordkammer - in die entgegengesetzte Richtung. Eigentlich hätte das Güterschiff an einem Schleusenvorsignal anhalten müssen, berichtet die PNP. Die beiden Kreuzschiffe hatten Vorfahrt. Doch der Schiffsführer des Güterschiffes ignorierte das Signal.

Er ließ zwar das erste Kreuzfahrtschiff noch passieren. Danach setzte er die Fahrt in Richtung Schleuse aber einfach fort - obwohl vor der Schleuseneinfahrt eine Engstelle ist.

Die Folge dieses Manövers: Das zweite Kreuzfahrtschiff befand sich nun auf Kollisionskurs mit dem Güterschiff. Beide Schiffsführer sahen sich gegenseitig erst sehr spät. Und trotzdem: Die Schiffe konnten gerade noch rechtzeitig - jeweils nach rechts - ausweichen. Nur durch Glück wurde so ein vermutlich folgenschwerer Zusammenstoß verhindert.

Kein Sachschaden, keiner wurde verletzt

Auf dem 135 Meter langen deutschen Kreuzfahrtschiff waren 90 Fahrgäste und 38 Crewmitglieder. Niemand wurde verletzt, es entstand kein Sachschaden.

Nach dem Beinahe-Crash stoppten die "Wasserschützer" der Passauer Verkehrspolizei das Güterschiff. Das Ergebnis eines freiwilligen Alkoholtests beim 62-jährigen Fahrer: Er hatte Alkohol getrunken. Er wurde zur Dienststelle gebracht. Dort wurde ihm für ein endgültiges Testergebnis Blut entnommen. Er muss sich jetzt wegen Verdacht der Gefährdung des Schiffsverkehrs verantworten.

jed