Alarmplan weiter verbessern

02.07.2008 | Stand 03.12.2020, 5:47 Uhr

Ein neues Wiederbelebungsgerät stellte Gerhard Krycha von der Berufsfeuerwehr Ingolstadt am Montag vor. - Foto: Richter

Ingolstadt (DK) Die jüngste Störung in der Petroplus-Raffinerie kam am Montag in der Feuerwehrkommission zur Sprache. Obwohl die Alarmierung weitaus besser gelaufen war als zuletzt im Dezember 2006, hatte es noch Defizite gegeben, was die Information der Nachbarschaft betrifft, erfuhr das Gremium.

Kritik hatte es nach dem Betriebsunfall aus dem benachbarten Fabrikverkaufszentrums (FOC) gegeben. Die Geschäftsleitung war erst Stunden nach dem Vorfall durch ein Fax der Polizei informiert worden. Wie berichtet, war es am 18. Juni zu einem Kurzschluss in einem Schalterhaus gekommen, was zu einem Abschalten der Produktion führte. Dunkle Rauchwolken zogen über das Gelände, die Fackel schoss mit entsprechender Geräuschkulisse meterhoch in den Himmel. Offenbar wurde auch Katalysatorstaub frei. Wie Feuerwehrchef Ulrich Braun am Montag erläuterte, waren die Werte für typische Bestandteile wie Aluminium, Nickel, Kobalt und Lanthan aber nur auf dem Raffineriegelände erhöht. Außerhalb des Betriebs lagen sie im natürlichen Bereich.

Der Staubniederschlag hatte dennoch für Verunsicherung gesorgt, war er doch auch auf den geparkten Autos beim FOC und dem Selgros-Markt zu finden. Doch weder Raffinerieleitung noch Einsatzstab meldeten sich dort. Das Technische Hilfswerk richtete vorsichtshalber eine Waschanlage ein, um die Fahrzeuge zu reinigen. "Wir werden künftig auch die Gewerbebetriebe nebenan einbinden, wenn es wieder zu einem Vorfall kommen sollte", sagte Braun. Insgesamt gesehen sei die Kommunikation nach außen aber deutlich umfassender gewesen als vor eineinhalb Jahren. Die Berufsfeuerwehr selbst meldete ebenfalls Verzögerungen bei ihrer Alarmierung. Das sei einem Softwarefehler in der Integrierten Leitstelle zuzuschreiben gewesen und inzwischen abgestellt.

Geld für Feuerwehrhäuser

Der städtische Ordnungsreferent Helmut Chase erläuterte dem Gremium den Stand der Sanierungsarbeiten in verschiedenen Feuerwehrhäusern der Stadtteile. Heuer seien die Friedrichshofener, Ettinger, Oberhaunstädter und Unsernherrner Wehren an der Reihe, in deren Gebäude insgesamt 112 000 Euro investiert werden solle, sagte Chase. Weitere Ausgaben in etwa derselben Höhe seien bis 2010 geplant. Dies werde mit den jeweiligen Kommandanten geklärt, ebenso wie die Frage, was in Eigenleistung geschehen könne.

Gerhard Krycha von der Berufsfeuerwehr stellte der Kommission schließlich noch ein neues Wiederbelebungsgerät vor, das seit vier Wochen zum Inventar des Feuerwehrrettungswagens gehört. Damit lässt sich die Herzdruckmassage automatisieren und auch unter schwierigen Umständen durchführen, etwa bei der Rettung über eine Drehleiter. Das Gerät soll zur Optimierung der Notfallversorgung beitragen.