Vohburg
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Sepp Steinberger liest Ludwig Thomas "Heilige Nacht" am dritten Adventswochenende

04.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:07 Uhr
Heilige-Nacht-Lesung Vohburg −Foto: sepp steinberger

Vohburg (DK/mms) Vor 20 Jahren hat sich die Gruppe um Sepp Steinberger zum ersten Mal darangemacht, die "Heilige Nacht" von Ludwig Thoma vorzutragen. Seither findet die besinnliche Einstimmung auf Weihnachten im Zwei-Jahres-Rhythmus statt. Am dritten Adventssonntag ist es wieder so weit.

Zu einer besinnlichen Einstimmung auf die sogenannte stade Zeit liest Sepp Steinberger, musikalisch begleitet vom Vohburger Dreigsang und der Vohburger Saitenmusi, in guter Tradition die berühmte Weihnachtslegende "Heilige Nacht" von Ludwig Thoma. Die Erzählung gehört wohl zum Schönsten und Bekanntesten, was Ludwig Thoma geschaffen hat. In vierzeilig gereimten Strophen erzählt der große Dichter in bayerischer Mundart die Weihnachtsgeschichte von Maria und Josef auf ihrer Herbergssuche. Das biblische Geschehen hat Thoma dabei in die tief verschneite oberbayerische Landschaft verlegt.

Trotz zahlreicher Interpretationen von bekannten Schauspielern, wie beispielsweise Enrico de Paruta, erfreut sich die eher besinnliche, auf das Wesentliche reduzierte, lebendig interpretierte Darbietung Steinbergers, der die Weihnachtslegende im zweijährigen Turnus bereits seit 1997 in kongenialer Verbindung mit dem Vohburger Dreigsang und der Vohburger Saitenmusi liest, nach wie vor großer Beliebtheit, sodass in all den Jahren die Peterskirche in Vohburg jeweils bis zum letzten Platz gefüllt war.

Das Ensemble ist über all die Jahre bereits so eingespielt, dass nicht mehr viele Proben nötig sind. Es geht vor allem um die Abstimmung zwischen den Textpassagen und den musikalischen Einsätzen. Man trifft sich nächste Woche einmal privat und geht alles gemeinsam durch, dazu wird es noch eine Stellplatzprobe in der Kirche geben. Das war's. Der Vorleser Sepp Steinberger beschäftigt sich dagegen bereits seit Wochen mit dem Text. Immer wieder liest und verinnerlicht er einzelne Passagen. "Ganz auswendig geht aber nicht", erzählt er. Auch wenn er auf seine jahrelangen Erfahrungen zurückgreifen kann. "Es geht um die Details, um die Feinheiten des Textes." Darauf legt Steinberger großen Wert. Beim Durchlesen in den vergangenen Tagen ist ihm die Aktualität des Textes wieder einmal bewusst geworden. Es geht um fremde Menschen, die eine Zuflucht suchen. Die Parallelen zur Situation mit den Flüchtlingen könnten kaum deutlicher sein. Beim Auftritt vor zwei Jahren hat er das am Ende der Lesung kurz angesprochen und "uns allen Barmherzigkeit" gewünscht. Ob er dazu wieder etwas sagen wird, weiß er heute noch nicht.

Der mit Gesang (Hans Kalb, Erwin Kirschner, Adolf Rieder) sowie Zither- und Hackbrettmusik (Maria Meier, Claudia Grauvogl, Andrea Schels) untermalte Vortrag findet am dritten Adventssonntag, 17. Dezember, um 16 Uhr in der Kirche St. Peter in Vohburg statt.

Bereits einen Tag zuvor tritt das Ensemble um Steinberger mit der "Heiligen Nacht" in der evangelischen Gemeinde St. Paulus in Ingolstadt auf. Beginn ist dort am Samstag, 16. Dezember, um 18 Uhr in St. Paulus, Theodor-Heuss-Straße.

Die Bevölkerung ist zu beiden Veranstaltungen eingeladen. Der Eintritt ist wie all die Jahre frei. Eine Spende für den Verein "Hilfe für das behinderte Kind" wird dankbar entgegengenommen.