Ingolstadt
Aktuell wie einst

Umjubeltes Bee Gees Musical in Ingolstadt

03.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:21 Uhr

Ingolstadt (DK) Es ist Hochsaison für Tribute-Musicals: Nach den Beatles, ABBA, Freddie Mercury, Falco und Elvis sind nun auch die Bee Gees im Ingolstädter Festsaal wieder auferstanden. Und es zeigt sich: Die größte Nostalgie erzeugen jene Shows, in denen die Bandgeschichte verarbeitet wird, und Original-Bildmaterial zum Einsatz kommt.

Nach diesem Prinzip ist auch „Massachusetts – das Bee Gees Musical“ konzipiert – am Donnerstagabend machte die Show von Reset Production in Ingolstadt Station.

Autor und Regisseur Jesse Garon tritt selbst auf der Bühne in Erscheinung. Er spielt den Radiomoderator Brian Goodwood von BBC 4 und führt durch den Abend. Dieses Konzept erlaubt es, originales Bildmaterial und Informationen über die Band elegant einfließen zu lassen. Einiges zu erzählen hat auch Björn Geske in der Rolle des Bee-Gees-Manager Robert Stigwood. Er taucht hin und wieder auf, bringt freudestrahlend Listen mit Nummer-eins-Platzierungen mit oder jammert zur Abwechslung über eine Krise der Band.

Im Mittelpunkt der Show steht die Musik: Passend zur Geschichte werden die Stücke aus den jeweiligen Karrierephasen der Bee Gees gespielt. Mit den Italian Bee Gees ist der Produktionsfirma ein guter Fang gelungen: die drei Sänger der Tribute-Band sind wie die Originale drei Brüder. Walter, Davide und Pasquale Egiziano kommen den Gibbs-Brüdern gesanglich sehr nahe. Auch die übrige Besetzung mit Ivan Avicolli an der Gitarre, Danilo Chiarella am Bass, Antonio Chiarella am Schlagzeug und Roberto Risorto an den Keyboards überzeugt. Die beiden Background-Sängerinnen Laura Ugolini und Letizia Mongelli haben während der Show noch jeweils einen großen Auftritt als Frontsängerinnen. Denn die Bee Gees waren als Komponisten sehr aktiv: Für Céline Dion schrieben sie beispielsweise den Song „Immortality“. Man erfährt also eine Menge in dieser Show und beginnt zu verstehen, welche Ausnahmekarriere die drei Brüder von den 1960er Jahren bis nach der Jahrtausendwende hingelegt haben.

Besonders lebendig werden die Geschichten durch die Gastauftritte von Blue Weaver, der von 1975 bis 1982, also in der erfolgreichsten Zeit der Band, als Keyboarder mitspielte. Er kann Anekdoten zu den Original-Fotos auf der Leinwand erzählen und spielt einige Songs, darunter auch eine Komposition von ihm und Barry Gibbs, die von den Bee Gees nie live aufgeführt wurde: „Songbird“.

Vom Publikum am meisten beklatscht werden die Songs aus der erfolgreichen Disco-Phase der Bee Gees in den 70er Jahren. Die Soundtrack-Stücke zum Film „Saturday Night Fever“ werden zur Glanzparade für die Tänzer des Musicals: Choreograf und Tänzer Patrick Dudek sorgt mit seiner John-Travolta-Tanznummer zu „Night Fever“ für Jubel. Im Finale mit „Stayin’ Alive“ tanzt auch das Publikum: Die Bee Gees ziehen auch heute noch.