Ingolstadt
Akrobatik, Flöten und Fakire

Gute Stimmung unter Nachbarn: Gestern feierten die Bewohner des Augustinviertels ihr Stadtteilfest

05.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:43 Uhr

Perfekte Akrobatik: Staunend verfolgten die Besucher des Stadtteilfestes den Auftritt des Zirkus Augustin. Die Jungen und Mädchen trainieren jeden Mittwoch um 17 Uhr in der Turnhalle der Wilhelm-Ernst-Grundschule. Wer mitmachen möchte, ist herzlich willkommen. - Foto: Brandl

Ingolstadt (DK) Auch das Stadtteilfest im Augustinviertel ging am Sonntagnachmittag bei trockenem Wetter über die Bühne. Einer der Höhepunkte: der Auftritt des Zirkus Augustin, an dem Kinder und Jugendliche aus dem Stadtteil mitwirken.

"Wir haben schon gebibbert, ob das Wetter durchhält", sagte Quartiersmanagerin Gudrun Schmachtl. Dabei wäre es wirklich schade gewesen, wäre das Fest ins Wasser gefallen, denn das abwechslungsreiche und unterhaltsame Programm, das von vielen Aktiven auf der Bühne und rund 25 ehrenamtlichen Helfern hinter den Essens- und Getränkeständen vorbereitet worden war, hätte dies wahrlich nicht verdient gehabt.

Mit Spannung erwartet wurden die Darbietungen des Zirkus Augustin, an dem Kinder und Jugendliche aus dem Stadtteil mitwirken. Sie führten eine atemberaubende Fakir-Show vor, legten sich auf Nagelbretter und liefen über Glasscherben, ließen den Diabolo - ein Spielgerät zum Jonglieren - wild durch die Luft tanzen, zeigten verblüffende Zaubertricks und präsentierten sich als geschickte Artisten auf dem Einrad. Da war den jungen Zirkusleuten natürlich ein dicker Applaus des Publikums sicher.

Zum ersten Mal hat Rosemarie Hofmann das Fest besucht. "Bisher war ich um diese Zeit oft im Urlaub", sagte sie. Zum Einstand hat die Einheimische einen selbst gebackenen Gesundheitskuchen mitgebracht. Was das ist? "Eine Art Sandkuchen mit Schmand, Rum, Schokostreusel und Marzipan", verriet sie. "Gebacken nach einem alten Originalrezept aus dem Kochbuch der Frauenkochschule in München, die meine Mutter besucht hat." In dem alten Buch würden noch viele Rezepte stehen, die heute kaum noch gebraucht werden, so Hofmann. Darunter auch Anleitungen, wie man perfekte Rupfhauben oder Liwanzen, eine tschechische Spezialität, zubereitet. Auch ansonsten verbringt die ältere Dame derzeit ihre Zeit im Stadtteiltreff, weil sie dort einen Computerkurs absolviert. "Die Belegschaft hier ist sehr nett", verteilte sie Komplimente.

"Es ist eine Wohltat, hier zu arbeiten", fand Rudi Hornung, der am Sonntag als Ehrenamtlicher mithalf. Wie er das meint? "Hier feiern so viele Nationen friedlich nebeneinander", sagte er. Neben den Menschen aus dem Augustinviertel würden aber auch Besucher aus anderen Stadtteilen immer wieder gern auf das Fest kommen, stellte er zufrieden fest.

Zu den weiteren Höhepunkten des Programms zählten der Auftritt einer Tango- und einer Bauchtanzgruppe, der Chor der Wilhelm-Ernst-Grundschule, der Polka, Gesang und Flötenmusik zum Besten gab sowie italienische Volkstänze. Genügend Möglichkeiten, sich auszutoben, bot außerdem das Spielmobil, das Station gemacht hatte.