Pfaffenhofen
Akrobat mit brauner Kappe

<DK-XY_trifft>UNSERE VÖGEL: </DK-XY_trifft>Der Feldsperling ist im Süden des Landkreises Pfaffenhofen besonders häufig

17.01.2021 | Stand 23.09.2023, 16:29 Uhr
Christian Huber
Eine Abnahme des Bestands haben Vogelschützer beim Feldsperling beobachtet. −Foto: Bornemann

Pfaffenhofen - Sie sitzen in Bäumen, fliegen durch die Luft und manche besuchen auch die Futterhäuschen in den Gärten.

Die Pfaffenhofener Kreisgruppe des Landesbunds für Vogelschutz stellt in einer Artikelreihe heimische Vögel vor.

Der Feldsperling oder Feldspatz ist bei uns im Landkreis, vor allem in der Mitte und im Süden, wo noch kleinteilige Kulturlandschaft mit dörflichen Siedlungen vorherrscht, wohl die häufigste Vogelart. Nach Beobachtungen aus dem Monitoring häufiger Brutvögel brütet die Art bei uns gerne am Rande von Hopfengärten.

Voraussetzung ist dort natürlich eine geeignete Nistmöglichkeit. Verzinkte Stahlrohre an den Ecken der Anlage, hohle Stahlbetonsäulen oder vom Specht durchlöcherte Holzsäulen werden von der Art gerne bewohnt. Früher war es auch üblich, an den Hopfengärten geeignete Nistkästen für Spatz, Star und Co. anzubringen. In den Ortsrandlagen mit naturnahen Gärten dominiert er oft in der Häufigkeit gegenüber dem Haussperling, welcher sein Vorkommen auf Siedlungsflächen beschränkt.

Optisch fällt er in beiden Geschlechtern durch die kastanienfarbige Kopfkappe, dem schwarzen Wangenfleck sowie dem weißen Halsband auf. Der Gesang, wenn man ihn denn so nennen darf, besteht aus einem typischen tschilpen, welches etwas höher und hölzerner klingt als bei seinem Vetter, dem Haussperling.

Das Nest baut er gerne in Nisthilfen jeglicher Art. Kästen in welche die Kohlmeise passt, sind auch ihm zugänglich. Auch ein noch so großer Kasten wird dabei bis unter die Decke mit einem großen kugeligen Nest aus trockenen Gräsern und Vogelfedern gefüllt. Der Feldsperling brütet in der Regel zweimal pro Jahr. Drittbruten sind aber bei der langen Brutzeit bis Ende August keine Seltenheit. Die Bebrütung der im Schnitt fünf Eier beginnt bei der Erstbrut im Jahr meist Anfang April.

Als Nahrung bevorzugt der Feldspatz Sämereien jeglicher Art. Verschiedene Getreidekörner sowie Samen vieler Ackerwildkräuter wie Knöterich, Melde, Löwenzahn oder Beifuß werden mit Vorliebe gefressen. Zur eiweißreichen Versorgung der Jungvögel dienen aber auch kleine Insekten wie Blattläuse und verschiedene Raupen. An den Wintervogelfütterungen fällt seine im Vergleich zum etwas größeren Haussperling größere Akrobatik auf. Egal ob Meisenknödel, Sonnenblumenkerne an Futtersäulen oder Erdnussbruch in Gitterkörben. Der Feldsperling "erturnt" jede Form der Futterdarreichung. Man findet ihn aber auch oft gemeinsam mit Stieglitzen an den vertrockneten Fruchtständen von Wildstauden wie Nachtkerzen, Flockenblumen oder Natternkopf.

Die noch große Häufigkeit dieser Art in unserem Landkreis darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Feldsperling auch in Bayern mittlerweile schon auf der Vorwarnliste der Roten Liste ist. Seine langfristigen Bestandsabnahmen aufgrund von Lebensraumverlusten durch fehlende Feldgehölze und -hecken, sowie immer naturärmerer Gärten und fehlender kleiner "unaufgeräumter" Landwirtschaftsbetriebe, sind Anlass zur Sorge. Ein Garten ohne diese quicklebendigen und emsigen Gesellen ist eigentlich kaum vorstellbar. Ein paar Nistkästen sowie ein wenig mehr Unordnung im Garten, könnten diesen kleinen Singvögeln dabei sehr helfen.

PK

Christian Huber