Hamburg
Akkreditierung ausgesetzt

Bericht: Tüv, Dekra und GTÜ dokumentieren Ergebnisse nicht richtig

23.12.2015 | Stand 02.12.2020, 20:23 Uhr

Hamburg (AFP) Die Deutsche Akkreditierungsstelle mit Sitz in Berlin bemängelt laut dem Nachrichtenmagazin Spiegel die Auto-Hauptuntersuchungen von Tüv, Dekra, GTÜ und allen anderen Prüforganisationen.

Die Stelle „teilt mit, dass sie mit Datum vom 10. Dezember für alle amtlich anerkannten Überwachungsorganisationen die Akkreditierung ausgesetzt hat“, zitierte das Magazin am Mittwoch aus einem internen Dokument. Hintergrund seien Vorwürfe, die Prüfer hätten ihre Arbeit mit Messgeräten nicht ordnungsgemäß dokumentiert. Die betroffenen Prüfgesellschaften erhielten demnach in den vergangenen Wochen entsprechende Bescheide.

Diese Entscheidung bringe das gesamte System der Hauptuntersuchungen in Gefahr, schrieb der Spiegel. Sobald die Bescheide Bestandskraft haben, seien die zuständigen Behörden der Länder „gezwungen“, den Prüfern die Anerkennung zu entziehen, heißt es im Kurzprotokoll eines Arbeitskreistreffens von Vertretern der Akkreditierungsstelle und der Verkehrsministerien von Bund und Ländern. „Das würde das System der Hauptuntersuchung in Deutschland zusammenbrechen lassen“, zitierte der Spiegel aus dem Papier.

Im Sommer hatte Akkreditierungsstellenchef Norbert Barz laut Spiegel zahlreiche Verkehrsminister der Länder auf die Probleme hingewiesen. In einem Brief habe er mitgeteilt, Besuche bei den Prüfdiensten hätten ergeben, dass „in erheblichem Umfang“ Messgeräte eingesetzt würden, die nicht den „einschlägigen Anforderungen“ entsprächen. Die betroffenen Prüfgesellschaften wiesen dies zurück. Der Vorwurf, die Zuverlässigkeit der Hauptuntersuchung sei nicht gewährleistet, entbehre „jeglicher Grundlage“, alle Messgeräte seien ordnungsgemäß „kalibriert, geeicht oder stückgeprüft“.