Beilngries
Afrika rückt ein Stück näher

Projektwoche der Grundschule bringt schon über 3000 Euro für Waisenkinder in Tansania

08.07.2013 | Stand 02.12.2020, 23:56 Uhr

 

Beilngries (pjs) Lautes Trommeln und leises Eintauchen: So vielfältig wie der Schwarze Kontinent ist, hat die Grundschule Beilngries ihre Afrikawoche gefeiert. Unbestrittener Höhepunkt war ein Trommelworkshop, der in einem kleinen Schulfest samt Konzert endete.

Wie in der gesamten Projektwoche, in der Afrika im Allgemeinen und Tansania im Speziellen für die Erst- bis Viertklässler im Mittelpunkt standen, wechselten auch am Trommeltag laute und leise Töne ab. Zu diesem fanden viele Besucher den Weg in die Schule.

Schon im Eingangsbereich zeigte eine afrikanische Hütte anschaulich das Leben in Tansania. Angebracht waren Informationen über den Alltag in dem afrikanischen Land und zu dem Projekt, das Kinder, Eltern und Sponsoren mit der Aktionswoche unterstützt haben. Aidswaisen in Tansania eine Schulbildung zu ermöglichen, war das ernste Ansinnen hinter all dem Spaß und der Freude, die die knapp 300 Grundschüler in der Afrikawoche erlebten.

Denn neben dem Trommelworkshop und dem Aktionstag mit Märchenstube, Perlenbastelecke und Vorführungen erfuhren die Kinder, dass Helfen Freude machen kann. Für den Afrikalauf hatten die Schüler erst Sponsoren für jede Runde gesucht, um dann mit einer möglichst hohen Anzahl gelaufener Runden Geld zu sammeln. „Gut 3000 Euro sind schon zusammengekommen“, freute sich Rektorin Monika Bäumler. „Und dabei haben viele Klassen ihre Abrechnung noch gar nicht gemacht.“

Mindestens genauso wichtig wie die Spenden ist ihr die Wirkung, die von der Afrikawoche ausgeht. Den Horizont erweitern, sehen, wie der Alltag in anderen Ländern aussieht und nicht zuletzt dadurch das Bewusstsein schaffen, „wie gut es uns hier geht“. Die Schulleiterin ist begeistert: „Die Kinder haben sich darauf eingelassen“, fasst sie zusammen.

Schon bei der Einführung mit einem Film, der den Alltag eines Mädchens in Tansania beschreibt, habe sie das große Interesse ihrer Schüler für fremde Kulturen bemerkt. Am intensivsten konnten die Kleinen die Faszination Afrika beim Trommeln spüren. Viel brauchte es nicht, um die viel zitierte afrikanische Lebensfreude auf die knapp 300 Grundschüler überspringen zu lassen, welche die vierköpfige Gruppe „afrikanisch-trommeln“ im Gepäck hatte. Die Afrikaner zeigten den Kindern, was Rhythmus ist. Schon nach wenigen Augenblicken und Takten hatten sie die Grundschüler in ihren Bann gezogen.

Was sie gelernt haben, durften die Kinder dann beim Abschlusskonzert zeigen, das mit Eltern, Geschwistern und Freunden ein begeistertes Publikum fand. Auch dabei wurde es zwischenzeitlich stiller: Etwa, als Julia Emmerling alleine mit der Querflöte die tansanische Nationalhymne spielte.

Auch in den einzelnen Klassen drehte sich viel um Afrika. Neben dem Lauf, bei dem mancher Lehrer seine Schüler sogar bremsen musste, wurden Lieder gesungen, Geschichten erzählt und spielerisch Wissen vermittelt. Immer mit dem Versuch, die Kinder zu sensibilisieren für „das Andere“. Nicht nur in Gesprächen mit den Schülern, sondern auch aus den Reaktionen vieler Eltern habe sie erfahren, dass sich mit dem Wunsch zu helfen, auch Nachdenklichkeit breit gemacht habe. „Ich denke schon, dass die Kinder viel mitgenommen haben“, sagt Bäumler und verweist nicht nur auf viele richtige Antworten beim Abschlussquiz. Stolz getragene Perlenarmbänder an den Handgelenken, begeisterte Berichte über „15 gelaufene Runden, die 7,50 Euro bringen“ und ein Strahlen in den Kinderaugen sind wohl ein noch eindrucksvollerer Beleg.