AfD-Politiker pro Flüchtlinge und eine Maske für die Zukunft

18.09.2020 | Stand 02.12.2020, 10:32 Uhr

In der Debatte um die Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Lager Moria auf der griechischen Insel Lesbos haben zwei AfD-Kommunalpolitiker in Franken für ein größeres deutsches Engagement gestimmt.

Die Kreisräte votierten in einer Sitzung des Kreistags Erlangen-Höchstadt für eine Beschlussvorlage der Grünen, wie das Landratsamt am Dienstag bestätigte.

AfD-Kreisvorsitzender Siegfried Ermer erklärte, die beiden AfD-Politiker hätten nicht der Vorlage der Grünen zugestimmt, sondern einer von Landrat Alexander Tritthart (CSU) verfassten alternativen Vorlage. Tatsächlich hatte der Landrat jedoch lediglich leichte Änderungswünsche aus mehreren Fraktionen in die Vorlage der Grünen eingearbeitet. Die Abstimmung im Kreistag erfolgte dann einstimmig: mit 50:0 Stimmen.

In dem Papier heißt es unter anderem mit Bezug auf die Lage der Flüchtlinge auf Lesbos: "Die Situation der dort obdachlos gewordenen Menschen stellt eine humanitäre Katastrophe dar. Wir pflichten den Ausführungen des Entwicklungshilfeministers Gerd Müller bei. Hilfe kann nicht warten bis in Europa Einstimmigkeit hergestellt ist. "

Müller (CSU) hatte - zunächst gegen die Linie seiner eigenen Partei - die Aufnahme von 2000 Flüchtlingen aus Lesbos gefordert. Inzwischen haben sich Innenminister Horst Seehofer (CSU) und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) darauf verständigt, 1500 aufzunehmen. Es geht um Familien mit Kindern, die in Griechenland bereits als schutzbedürftig anerkannt worden sind.

Eine Mund-Nasen-Maske hat in Altdorf die Reise in die Zukunft angetreten. Altdorfer Protestanten legten sie mit einer Münze, einem Text über das Osterfest, einer Tageszeitung, einem Stadtplan, und dem katholischen und evangelischen Gemeindebrief in eine Zeitkapsel, berichtet Dekan Martin Adel. Es sei ein "Gruß in eine ferne Zeit", der in eine neu vergoldete Kugel an der Kirchturmspitze der Laurentiuskirche gepackt worden sei. Eine Zeitkapsel will späteren Generationen einen Eindruck von typischen Dingen der heutigen Zeit geben.

Bei einer Renovierung war entdeckt worden, dass in der Kugel auf dem Turm eine Halterung für eine Zeitkapsel da ist, aber keine eingesetzt war. Daraufhin habe man sich Gedanken gemacht, "was wir gerne in einer solchen Zeitkapsel gefunden hätten", sagt Adel. Er selbst habe einen Text über das ausgefallene Osterfest geschrieben, denn als Kirche "so reduziert zu sein, hat es in 400 Jahren seit der Pestzeit nicht mehr gegeben".

dpa/epd