Ingolstadt (DK) Im Vergleich zu anderen bayerischen Großstädten hat die AfD in Ingolstadt mit 15,3 Prozent das höchste Ergebnis erzielt. Das teilte Helmut Schels vom städtischen Statistikamt am Dienstag mit. Schels und seine Mitarbeiter hatten die AfD-Ergebnisse in Ingolstadt, München (8,4 Prozent), Augsburg (13,8), Regensburg (10,8), Nürnberg (12), Fürth (11,9), Erlangen (8), Würzburg (8), Bamberg (11,4) und Bayreuth (9,6) verglichen.
Im Vergleich zur Bundestagswahl 2013 musste die CSU Verluste von 13,7 Prozentpunkten verkraften, so Schels. Der Koalitionspartner in der Großen Koalition, die SPD, verlor 5,1 Prozentpunkte. Zulegen konnten die FDP mit 5,5 Prozentpunkten und die AfD mit 11,5 Prozentpunkten. Die Wahlbeteiligung war in Ingolstadt relativ hoch. Insgesamt gaben 71,4 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Das entspricht einem Anstieg von 9,4 Prozentpunkten. Rund ein Drittel der Wahlberechtigten nutzte die Briefwahl.
Neben dem hohen AfD-Ergebnis fiel den Statistikern auch der im bayernweiten Vergleich höhere Anteil der Stimmen für die CSU auf. Das lasse auf ein hohes konservatives Wählerpotenzial schließen, sagte Schels. Er und seine Mitarbeiter untersuchten auch, ob in Vierteln mit hohem Anteil von Aussiedlern mehr Stimmen für die AfD abgegeben werden. Laut Schels leben in Ingolstadt rund 20.000 Aussiedler aus den ehemaligen Staaten Sowjetunion und Jugoslawien sowie aus Rumänien.
Tatsächlich werde dort, wo viele Deutsche mit Migrationshintergrund wohnen, häufig die AfD gewählt. Dieser Effekt treffe vor allem auf Aussiedler zu. Keinen Zusammenhang konnten die Statistiker zwischen dem Ausländeranteil im Viertel und dem AfD-Ergebnis feststellen.
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