Ehekirchen
„Äußerst unerfreulich“

Zwei Brücken in der Gemeinde Ehekirchen weisen große bauliche Mängel auf

05.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:50 Uhr
Der Schein trügt: Die Brücke über dem Dinkelshausener Arrondierungskanal ist recht idyllisch gelegen (oberes Bild). Doch nach mittlerweile fast 80 Jahren weist sie erhebliche bauliche Mängel auf (unteres Bild). Sie muss nun dringend saniert werden. Das wird teuer. −Foto: Wittmann

Ehekirchen (DK) Große Aufreger gab es in der Sitzung des Gemeinderats Ehekirchen am Dienstagabend nicht. Dafür allerdings einen Punkt in der Tagesordnung, der dem Rathaus Sorge bereitet. Zwei Brücken im Gemeindebereich befinden sich in einem bedenklichen baulichen Zustand.

Es war ein wenig verheißungsvoller Sommerbeginn für die Gemeinde Ehekirchen. Am 21. Juni kamen Bürgermeister und Geschäftsleiter mit ihren Amtskollegen aus Königsmoos zusammen. Mit dabei: ein Ingenieur und ein Mitarbeiter des Tiefbauamtes. Grund des Treffens: der bauliche Zustand mehrerer Brücken im Gemeindegebiet. Das Ergebnis stimmt Bürgermeister Günter Gamisch nachdenklich. Denn um zwei Brücken in seiner Gemeinde ist es schlecht bestellt.

Konkret geht es um die Brücke an der Straße zwischen Seiboldsdorf und der Kreisstraße ND 12 über den Dinkelshausener Arrondierungskanal sowie die Brücke über den Allerbach an der Straße Ried Klingsmoos. Zwei unterschiedliche Brücken, die das gleiche Untersuchungsergebnis gemein haben. Sie weisen, wie Gamisch mitteilte, derart große bauliche Mängel auf, dass es für seine Gemeinde nur zwei Alternativen gebe. Entweder die Brücken sofort zu sperren oder auf drei Tonnen zu begrenzen. „Wir haben uns gleich für die zweite Option entschieden“, so Gamisch. Seine Kollegen aus Königsmoos im Fall ihrer Brücken genauso.

Selbst die Beschränkung auf drei Tonnen habe dem Sachverständigen Bauchschmerzen bereitet, wie Gamisch zugab. Sie sei „das maximal mögliche Zugeständnis“. Dann wurde der Bürgermeister deutlich: Sollten die Brücken weiterhin mit Fahrzeugen, die das zulässige Gesamtgewicht überschreiten, befahren werden, liege im Schadensfall die Haftung beim Geschädigten selbst. Im Gemeinderat kam daher die Frage nach einer Geschwindigkeitsbegrenzung für den Bereich der Brücke auf. „Eigentlich ist alles zu viel für die Brücke, was schneller als 50 Stundenkilometer ist“, sagte Gamisch. 80 Jahre hätten einfach ihre Spuren hinterlassen. Tiefen Risse sind deutlich zu erkennen. Die beiden Brücken sind ein Sanierungsfall.

Oder ein Kandidat für Neubauten. Für die zwei Brücken müsste nach derzeitiger Schätzung zirka eine Million Euro berappt werden. „Eine Bezuschussung von 50 Prozent ist realistisch“, meinte Gamisch. Das Thema Brücken führt Ehekirchen und Königsmoos nun weiter zusammen: Denn die Pläne für etwaige Bauten sollen vom beauftragten Sachverständigenbüro noch in diesem Jahr präsentiert werden. Geplant ist dann eine gemeinsame Gemeinderatssitzung. Zudem beschloss der Ehekirchener Rat, dass die Brücken zusammen mit dem Bauausschuss der Gemeinde besichtigt werden sollten.

Der Gemeinderat beschloss am Dienstag darüber hinaus, dass an dem Dekret vom Januar 2017 zur Aufhebung der Konzentrationsfläche für Windkraft festgehalten werde. Eine Bauvoranfrage für ein Einfamilienhaus im Schönesberger Lohweg wurde verlängert.

Grund zur Freude herrscht nach einem Beschluss der Sitzung nun bei den Sanitätern vor Ort. Der Gemeinderat billigte nachträglich den Kauf eines neuen Ersatzfahrzeuges. Der Wagen hat nach dem Einbau diverser Extras, wie Funkgeräten oder Blaulicht, nun einen Wert von 17 900 Euro hat. Gestiegen sind indes die Elternbeiträge für die Maxi-Kindergartengruppe in Ehekirchen – und zwar von 25 auf 30 Euro (eine Buchung pro Woche) beziehungsweise von 50 auf 60 Euro bei zwei Buchungen.