Eichstätt
Ärgerlicher Ausgleich in der Nachspielzeit

VfB Eichstätt spielt beim FC Amberg 1:1 und baut damit seine Tabellenführung in der Bayernliga auf fünf Zähler aus

11.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:19 Uhr

Der VfB Eichstätt, hier mit Mittelfeldspieler Sebastian Graßl am Gall, kann mit dem 1:1 beim Regionalliga-Absteiger FC Amberg gut leben. Mit dem Auswärtspunkt konnte die Tabellenführung in der Bayernliga Nord auf fünf Zähler ausgebaut werden. ‹ŒArch - foto: Johannes Traub

Eichstätt (EK) Nach dem 1:1 (0:1) beim FC Amberg konnte der VfB Eichstätt seine Tabellenführung in der Fußball Bayernliga Nord sogar auf fünf Punkte Vorsprung aufbauen, da gleichzeitig der ASV Neumarkt als Tabellenzweiter mit 0:1 bei der DJK Don Bosco Bamberg unterlag.

Dennoch wollte bei den Eichstättern nicht so richtig Freude aufkommen, musste man doch in der zweiten Minute der Nachspielzeit noch den Ausgleich hinnehmen.

Wie ein Häufchen Elend kauerte VfB-Torhüter Jonas Herter nach dem Schlusspfiff in seinem Strafraum, hatte er doch beim Ausgleichstreffer der Amberger durch den Kanadier Caleb Clarke nicht gerade gut ausgesehen. Lange war der sympathische Weißenburger nicht alleine, war doch die gesamte VfB-Elf direkt zu ihrem Keeper gelaufen und spendeten ihm ein wenig Trost.

Eichstätts Trainer Markus Mattes sah aber auch andere Gründe, warum es nicht zum Sieg gereicht hat: "Es ist natürlich bitter in der Nachspielzeit noch den Ausgleich zu kassieren, aber wir haben es in der zweiten Halbzeit versäumt einen unseren vielen Konter erfolgreich zum 0:2 abzuschließen. Amberg hat aber auch sehr gut gespielt und viel Druck ausgeübt. Dadurch waren auch unsere Offensivspieler gezwungen viel Laufarbeit zu verrichten. Diese Körner haben uns dann gefehlt, nachdem auch die Amberger ihren Rhythmus verloren hatten."

402 Zuschauer wollten dieses Spitzenspiel bei hochsommerlichen Temperaturen sehen und sie wurden auch nicht enttäuscht. Nach sechs Wochen Verletzungspause stand Kapitän Simon Böhm wieder in der Startelf. Sebastian Graßl rückte dadurch wieder auf die linke Seite der Viererkette und Philipp Federl bekam dieses Mal den Vorzug vor Lucas Schraufstetter, der etwas angefressen auf der Bank Platz nehmen musste.

Die Amberger begannen nach dem Pokalerfolg gegen die SpVgg Bayern Hof entsprechend selbstbewusst und zogen ein richtig gutes Passspiel auf. In der neunten Minute setzte sich Brian Gallo auf der linken Angriffsseite geschickt in Szene und sein Zuspiel setzte Caleb Clarke knapp am Tor vorbei. Nur zwei Minuten später kam das Zuspiel von Christian Knorr und dieses Mal scheiterte Clarke an Torhüter Jonas Herter, der reflexartig zur Ecke abwehren konnte. Ambergs Spieler waren giftig, während der VfB meist abwartend agierte und auf die Fehler der Gastgeber hofften. Als sich Fabian Schäll auf Höhe der Mittellinie den Ball eroberte, ging plötzlich alles ganz schnell. Seinen Pass in die Spitze leitete Florian Grau direkt weiter auf Philipp Federl und der wurde dicht an der Strafraumlinie zu Fall gebracht. Den fälligen Freistoß setzte Fabian Schäll über die Mauer ins kurze Eck und der VfB führte in der 31. Minute überraschend mit 1:0. Die Gastgeber blieben ihrer Linie treu und versuchten meist über die Außenbahnen zum Erfolg zu kommen. Kurz vor dem Halbzeitpfiff des guten Unparteiischen war es Federl, der in höchster Not Clarke den Ball vom Fuß spitzelte.

Auch die zweite Halbzeit begann wie die Erste endete. Amberg spielte schnell nach vorne und bereits in der 47. Minute war es Sven Seitz, der in aussichtsreicher Position scheiterte. Gleich dreimal sorgten innerhalb einer Minute Schüsse der Gastgeber für Gefahr, die jeweils abgefälscht wurden. Der Schuss von Marco Wiedmann wurde zur Ecke geblockt, Andreas Graml scheiterte an Herter und der Schuss von Seitz trudelte am langen Eck vorbei.

Allmählich häuften sich aber auch die Fehlpässe aufseiten der Amberger und dies ermöglichte dem VfB Platz für Konter. So spielte der lange unauffällige Yomi Scintu in den Lauf von Fabian Eberle, der im letzten Moment von Kevin Kühnlein noch geblockt wurde. Nur eine Minute später (57.) eine ähnliche Situation und dieses Mal wollte Eberle noch den Querpass auf Florian Grau spielen und wieder war ein Abwehrbein dazwischen. Markus Mattes haderte mit diesen vergebenen guten Möglichkeiten: "Daran müssen wir im Training arbeiten. Heute hat uns das gewisse Etwas gefehlt, um einen ganz wichtigen Big Point zu landen."

Der kurz zuvor eingewechselte Lucas Schraufstetter hatte in der 83. Minute die Entscheidung auf dem Fuß, nachdem Grau abgelegt hatte, doch Schraufstetter schoss über das Tor. Als in der 88. Minute Sven Seitz völlig freistehend aus acht Metern die große Chance zum Ausgleich vergab, hatten sich wohl auch die Amberger Zuschauer mit der knappen Niederlage abgefunden. Es lief schon die zweite Minute der Nachspielzeit, als sich den Gastgebern noch ein letzter Angriff ermöglichte. Mit vollem Risiko brachte Graml eine Flanke zur Mitte, sowohl Markus Waffler als auch Benni Schmidramsl konnten unter Bedrängnis nicht klären und als Caleb Clarke aus der Drehung abzog, ließ Torhüter Herter den Schuss durch die Hände zum 1:1-Endstand ins Tor rutschen.