Schweitenkirchen
Ärger um den Pausen-Automaten

Eltern der Mittelschule Schweitenkirchen setzt sich für gesünderes Essen ein

14.10.2019 | Stand 23.09.2023, 8:58 Uhr
Diesen Automat in der Mittelschule Schweitenkirchen würden Schulleitung, Eltern und Gemeinde gern so schnell wie möglich mit einem Pausenverkauf ersetzen. −Foto: privat

Schweitenkirchen (PK) Snickers, Twicks, in Plastik verpackte Sandwiches - was den Mädchen und Jungs der Mittelschule Schweitenkirchen seit dem neuen Schuljahr geboten wird, stößt auf Kritik. Der Elternbeirat hat sich deshalb bereits an die Schulleitung und die Gemeinde gewandt, auch bei der vergangenen Gemeinderatssitzung kam das Problem auf den Tisch. "Verschiedene Eltern sind auf mich zugekommen, sie hätten gern wieder einen Pausenverkauf mit gesundem Essen", so Gemeinderat Fabian Wildmoser (FUB).

 


Bis zum aktuellen Schuljahr betrieb noch die Bäckerei Wiesender die Pausenausgabe. "Ihr Vertrag ging eigentlich auch noch bis zu diesem Schuljahr", so Bürgermeister Albert Vogler. Man habe die Bäckerei dann aber aus dem Vertrag entlassen. Das bestätigt Inhaber Karl Wiesender. Ihm fehle einfach das Personal, es falle ihm schon schwer, in den eigenen Filialen genug Personal vorzuhalten. "Die Gesellschaft muss aber auch umdenken", so Wiesender. Es könne nicht immer nur gefordert werden. Wenn man einen Pausenverkauf wolle, dann könnten sich auch Freiwillige aus dem Dorf zusammentun und den Verkauf übernehmen.

Die Eltern der Mittelschüler sind bereits aktiv geworden, haben sich an die Gemeinde und die Schulleitung gewandt. Yvonne Schnitzler gehört zum neuen Elternbeirat der Schule. "Ich habe mich sogar wegen der Pausenkost aufstellen lassen", sagt sie. "Ich war erschrocken, dass alles in dem Automaten in Plastik eingepackt ist." Und das in einer Zeit, in der man ja versuche, möglichst viel Plastik zu vermeiden. "Unser Ziel ist es, dass der Automat ganz weg kommt." Schnitzler und ihre Kollegen vom Elternbeirat suchen derzeit aktiv nach einer Nachfolge für den Pausenverkauf, bisher ohne Erfolg. Die Mutter hat allerdings noch eine andere Idee: "Ich fände ein Schülercafé interessant", sagt sie. "Dabei würden ältere Schüler den Verkauf übernehmen und sich etwas verdienen." Das bei solchen Projekten gebe es sogar Fördergelder.

Doch dieser Idee erteilt Schulleiter Ralph Lanz eine Absage: "Da fehlen uns die Schüler, die das machen", sagt er. Dieses Jahr gebe es zum Beispiel keine achte Klasse. Außerdem sei es zu aufwendig. "Die beste Lösung wäre, dass wir jemanden finden." Gerade sei man mit zwei Leuten im Gespräch, die den Pausenverkauf vielleicht übernehmen. Ansonsten sei auch bereits zusammen mit Elternvertretung und Kollegium ein Plan für eine neue Bestückung des Automaten erstellt worden. "Wir warten aber noch, bis wir wissen, ob es eine Pausenausgabe gibt, wir wollen ja keine Konkurrenz schaffen."

Auch die Gemeinde sucht weiter, so Bürgermeister Vogler. Bisher allerdings ohne Erfolg. Auch eine weitere Bäckerei sowie der Hausmeister hätten abgewunken. "Für viele lohnt es sich nicht, weil man für eine kurze Verkaufszeit jeden Schultag hinfahren muss."

 

Desirée Brenner