Kratzmühle
Ärger nach Abschlussfeier

Polizei und Landkreis ziehen Schreckensbilanz nach Party am Kratzmühlsee – Zugang zur "Insel" vorerst komplett gesperrt

28.06.2015 | Stand 02.12.2020, 21:08 Uhr

Mühselige Kleinarbeit: Mitglieder der Beilngrieser Wasserwacht haben am Samstag bereits damit begonnen, die „Insel“ am Kratzmühlsee zu säubern. Der Rasen ist übersät mit Scherben und Müll - Fotos: Wasserwacht Beilngries

Kratzmühle (rgf) Müll, kaputte Sitzbänke, gestohlene Einkaufswagen und jede Menge Scherben – so liest sich die Bilanz einer Party am Kratzmühlsee von Freitag auf Samstag. Nach Auskunft der Polizei und des Bauhofs des Landkreises Eichstätt in Beilngries, der den See betreut, haben sowohl Realschüler aus Beilngries als auch aus Berching dort privat ihren Abschluss gefeiert.

Zu ihnen gesellten sich weitere Freunde und Bekannte. Die Feier nahm ein alles andere als rühmliches Ende, wie Vertreter von Polizei, Landkreis-Bauhof, Gemeinde Kinding und Wasserwacht Beilngries bei einem Ortstermin am Sonntagvormittag aufzeigten. Noch immer präsentierte sich die sogenannte „Insel“ stellenweise wie ein Schlachtfeld – dabei hatte die Wasserwacht am Tag davor bereits sechs Stunden lang Müll und Scherben beseitigt, zum Teil mit sieben Mann gleichzeitig. Am Schlimmsten erwischt hat es die „Insel“. Noch am Sonntag lagen dort zahllose Zigarettenverpackungen und Plastikbecher. Viel schlimmer sind aber die kleinen Scherben, die sich über die gesamte Wiese verteilen. Sogar im Uferbereich stecken nach Überprüfung der Wasserwacht zahllose Scherben. Für die Einsatzkräfte steht fest: Baden ist an der „Insel“ im Moment nicht möglich. Dieser Abschnitt des Kratzmühlsees ist für Besucher vorerst komplett gesperrt.

Stefan Seitz, Leiter des Landkreis-Bauhofs in Beilngries, zeigte sich gestern verärgert. Der Landkreis habe erst vor Kurzem den kompletten Uferbereich von Algen und alten Scherben befreit. „Das alles ist jetzt mit einer Partynacht mehr oder weniger dahin.“ Man müsse nun überlegen, wie man die „Insel“ möglichst schnell wieder in einen Zustand bekommt, bei dem Gäste dort bedenkenlos baden können. Schließlich meldet der Wetterbericht für die kommenden Tage schönstes Sommerwetter. Billig wird das alles wohl nicht.

Die Scherben und der Müll auf der „Insel“ sind aber nicht das einzige unschöne Andenken an die Party. Entlang des Wanderweges um den See wurde eine Holzbank zerstört. Der Schaden beträgt hier wohl mehr als 200 Euro. Im See schwammen am Samstag zudem unzählige Flaschen, wie die Wasserwacht mitteilte. Außerdem fanden sie drei Einkaufswagen von in Beilngries ansässigen Geschäften. Dies sei ebenfalls eine Straftat, teilte Willibald Pröll von der Polizei mit. Der stellvertretende Kindinger Bürgermeister Josef Pfaller (CSU) sagte: „Feiern ist ja absolut in Ordnung. Aber man muss halt die Grenzen kennen.“

Die besagten Institutionen wollen nun eruieren, was getan werden kann, um ein solches Ausufern künftig so gut es geht zu verhindern. Eine Möglichkeit könne die Ausweitung der Präsenz von Securitys sein. Die Polizei kündigte zudem an, bei Vorkommnissen sofort Platzverweise zu erteilen. Auch das Gespräch mit den Schülern will man suchen – und zwar möglichst schnell.