Schrobenhausen
Adventskonzert des Gymnasiums lockte Hunderte Besucher in St. Jakob

Schüler boten ein besinnliches Programm aus Traditionellem und moderneren Liedern

12.12.2018 | Stand 23.09.2023, 5:22 Uhr
Verschiedenste Lieder aus unterschiedlichen Epochen gab es beim großen Adventskonzert in der Stadtpfarrkirche von den Chören des Gymnasiums zu hören. −Foto: De Pascale

Schrobenhausen (SZ) So mannigfaltig kann der Advent klingen: besinnlich wie kurzweilig, mit altüberlieferter wie zeitgenössischer Musik. Die Sitzplätze reichten jedenfalls nicht für alle Besucher, beim großen Adventskonzert des Gymnasiums, das am Dienstagabend in St. Jakob stattfand.

Das Wort Tradition ist ja kurz vor Weihnachten ein oft und gern bemühtes. Und dennoch sehnen sich viele grade in dieser Zeit genau danach: nach Gewohntem, Immer-wieder-Kehrendem wie beispielsweise dem krönenden Jahresabschluss der Schrobenhausener Gymnasiasten in St. Jakob.

Und sie sehnen sich nach Liedern wie "Maria durch ein Dornwald ging". Ein Stück, das das Musiklehrer-Team aus Markus Bartholomé, Mina Barholomé-Voet, Stefanie Caselli, Alexander Kunert und Rita Brunner ins Zentrum des diesjährigen Adventskonzerts gesetzt hat, um das herum dann der Bogen gespannt wird zwischen Traditionellem - der "Zeller Weihnachtsmusik" eines Volksmusikensembles etwa, oder einer "Bayerischen Adventsmusik" - hin zu moderneren Tönen.

Nicht nur musikalisch spitzelt die Melodie von "Maria durch ein Dornwald" bei diesem Konzert immer wieder durch, sondern auch in Textform. So hat es Religionslehrer Christian Schiele dazu inspiriert, Spannendes aus der Studienzeit zu berichten: von einem Christbaum aus Stacheldraht, mit dem man dereinst den Bischof ein kleines bisschen schockte. Weihnachten, das bedeute nicht, "so zu tun, als ob es keine Stacheln mehr gäbe", sondern vielmehr eine Atmosphäre zu schaffen, "in der Dornen blühen und ihren Schrecken verlieren". Schieles Kollegin von der evangelischen Religion, Andrea Hamel, zeichnet dann das Bild einer Spurenleserin Maria, die der tieferen Bedeutung dessen, was ihr widerfährt, nachspürt.

Bevor das Orchester bei diesem Konzert, dessen Reinerlös übrigens an die SZ-Aktion "Vorweihnacht der guten Herzen" geht, mit Klängen aus Schuberts "Unvollendeter" ein unglaublich fulminantes Finale hinlegt, das unter die Haut geht, sorgen Blechbläser, Juniorstreicher, Alte-Musik- wie Vokalensemble und selbstverständlich sämtliche gymnasialen Chöre für Momente, die in Erinnerung bleiben. Wie grundsätzlich bei Schülerkonzerten geht es auch hier vordergründig nicht um Perfektion, darum, dass absolut jeder Ton exakt sitzt. Dennoch gibt es an diesem Abend auch Herausragendes zu hören. Glockenklaren Gesang, tolle Instrumentalisten, Solisten wie Veronika Lutz, die - fein begleitet vom Orchester - bei einem Schulkonzert selten Aufgeführtes wie Giovanni Bottesinis "Elegie in D-Dur für Kontrabass" kredenzt.

Und weil man am Schrobenhausener Gymnasium ja gern mal auf ein Kontrastprogramm setzt, geht es danach gleich nahtlos über ins "Schupp-schupp-schallala" (oder so ähnlich) des Mittelstufenchores, beziehungsweise in dessen flottes "Santa Baby". Noch eine derer, die heraussticht, diesmal gesanglich, ist Emily Tighe vom Oberstufenchor. Doch es sind noch so viele mehr, die auch dieses Adventskonzert - bei aller Tradition - zu etwas Einmaligem machen; Schüler, die immer wieder bei Gymnasiumskonzerten auftauchen und Jüngere, die in diese Rolle vielleicht noch hineinwachsen. Hinter den Kulissen zieht ein Team um Michael Schindler bezüglich Licht und Ton zu alledem die entsprechenden Strippen.

Um die 200 Mitwirkende sind es insgesamt, und damit ein Aufgebot an jungen Menschen, das auch Claudia Czauderna vom Elternbeirat begeistert, die die Disziplin, den Fleiß, das Engagement, auch vonseiten der Lehrer, würdigt. Wünscht Pfarrer Georg Leonhard Bühler bereits eingangs den Besuchern eine Zeit der Stille, des Friedens und des Lichts, ist Markus Köhler davon überzeugt, dass die kleine Auszeit in Form dieses Konzerts Schülern wie Lehrern nach zuletzt "anstrengenden Tagen und Wochen" guttut - womit der Schulleiter des Gymnasiums auch ziemlich sicher recht haben dürfte. Schließlich setzen Lehrer Schulaufgaben ja ausgesprochen gern in der Adventszeit an - und scheinen somit ihre ganz eigenen Vorstellungen von vorweihnachtlicher Tradition zu haben.
 

Ute De Pascale