Freystadt
Adventlesung ohne Romantik

04.12.2013 | Stand 02.12.2020, 23:21 Uhr

Freystadt (haz) Das traditionelle Buch mit einem goldenen Einband hat Christian Höllerer nicht dabei. Stattdessen einen Laptop und Smartphone, aus dem die passenden Weihnachtslieder zu den Geschichten kommen. Und auch die Musiker bedienen sich eines elektronischen Verstärkers.

Es war also eine Lesung der anderen Art an diesem ersten Adventsonntag im Freystädter Spitalstadl, abseits von allzu viel Romantik.

Geschichtenerzähler Christian Höllerer tippt auf die Entertaste und liest gleich zu Beginn die Geschichte vom Vorweihnachtswahnsinn, bei dem sich die Discounter und Einzelhändler schon im Oktober mit ihren Angeboten zu übertreffen versuchen, während die Menschen in der Fußgängerzone an einem schönen Altweibersommertag die letzten Sonnenstrahlen einfangen wollen. Eine stark überspitzte Geschichte, in der jedoch viele Zuhörer einen wahren Kern entdeckten. Auch im weiteren Verlauf des Abends reihten sich Nachdenkliches und Lustiges aneinander und erzeugten auch einige Reaktionen im Publikum, das dem Erzähler seine zahlreichen Versprecher nicht übelnahm. Zwischen den Geschichten und Gedichten kam die Fletzmusik – bestehend aus Ulrike Märkl-Richter (Harfe), Markus Märkl (Hackbrett) und Ullrich Schmutzer (Kontrabass) – ins Spiel mit weihnachtlicher Musik, die stellenweise auch etwas leisere Töne vertragen hätte.