Schweitenkirchen (sdb) Kuriose Straßenschilder zieren seit einigen Tagen die Straße um den Dorfwirt im Schweitenkirchener Ortsteil Güntersdorf. Richtig tierisch geht es darauf zu – so sehr, dass sich dazu auch Bürgermeister Albert Vogler (CSU) in der Gemeinderatssitzung äußerte.
Man kennt die Schilder „Achtung Viehtrieb“ aus dem Allgäu, dabei handelt es sich um den Almab- oder Auftrieb von Kühen. Auch im hohen Norden und in Irland sind Schilder dieser Art hinlänglich bekannt, dort zeigen sie allerdings meist Schafe.
In Güntersdorf geht es weder um Rindviecher, noch um Schafe, sondern dort wird im wahrsten Sinne des Wortes die Sau durchs Dorf getrieben. Seit einigen Tagen stehen dort rund um die Dorfwirtschaft höchst offiziell aussehende Schilder, die vor Schweinen auf der Fahrbahn warnen. Und tatsächlich: Wirt Albert Hartmeir, der auch eine Landwirtschaft betreibt, macht aus seinem „Sautrieb“ keinen Hehl: „Immer wenn eine Sau gedeckt wird, treibe ich sie in den Wartestall auf der anderen Straßenseite, weil sie hier mehr Ruhe hat. Kurz bevor sie dann nach 115 Tagen ferkelt, bringe ich sie zurück in ihren Stall.“
Zu seinem 60. Geburtstag, den Hartmeir am Sonntag mit einer großen Feier beging, kamen seine beiden Söhne unabhängig voneinander auf die gleiche Idee mit den Verkehrsschildern, allerdings mit unterschiedlicher Ausführung. Während der eine Sohn zwei offiziell wirkende Schilder mit Piktogramm direkt an den Straßen aufstellte, besorgte der andere kurzerhand eine ausrangierte 60 km/h-Tafel und setzte darunter ein vergrößertes Foto seines Vaters nebst Sau. Bürgermeister Vogler gefiel das so gut, dass es ihm eine Erwähnung in der Gemeinderatssitzung wert war: „Das müsst Ihr Euch unbedingt anschauen“, empfahl er seinem Kollegen schmunzelnd.
