Hilpoltstein
Abwechslungsreiche Kunst "to go"

Fotofreunde präsentieren ihre Jahresausstellung digital im Glasanbau der Residenz: "LOOK!2021"

16.03.2021 | Stand 23.09.2023, 17:24 Uhr
Mit "LOOK!2021" präsentieren die Fotofreunde HIP ab Freitag , 19. März, im Glasanbau der Residenz auf zwei Bildschirmen ihre erste voll digitale Jahresausstellung. Von links: Gerd Fackelmeyer, Bernhard Bergauer, Mareike Ibinger und Karin Köstler. −Foto: Tschapka

Hilpoltstein - Besondere Zeiten erfordern besondere Ideen: Nachdem die Jahresausstellung der Fotofreunde HIP im März vergangenen Jahres dem ersten Lockdown zum Opfer gefallen war und ersatzlos gestrichen werden musste, wollte diese alles daran setzten, wenigstens 2021 ihre Werke der Öffentlichkeit zu präsentieren - Corona zum Trotz.

"Deshalb haben wir uns entschlossen, unsere sechste Ausstellung unter dem Motto "LOOK!2021" erstmals in digitaler Form durchzuführen", sagte Bernhard Bergauer, Kursleiter des in der VHS organisierten Zusammenschlusses von engagierten Hobbyfotografinnen und -fotografen. "Das Virus hat uns zwar alle immer noch fest im Griff, aber wir lernen damit umzugehen." Daher setzte man diesmal im Glasanbau der Hilpoltsteiner Residenz auf ein digitales Ausstellungsformat via Bildschirm, "und wir freuen uns über jeden einzelnen Besucher, dem wir mit unseren Fotografien einen Blick über den eigenen Tellerrand hinaus ermöglichen, und dabei etwas Freude schenken dürfen".

Auf zwei großflächigen TV-Bildschirmen - einen im Hoch- und einen im Querformat - gibt es ab sofort insgesamt 178 Fotos von 18 ausstellenden Fotofreundinnen und -freunden in einer Dauerschleife zu bewundern. Von Außen, wohlgemerkt.

"Unser Glasanbau ist derzeit ja eine der wenigen Flächen, auf denen Kunst überhaupt noch stattfinden darf", findet Mareike Ibinger vom Amt für Kultur und Tourismus der Stadt Hilpoltstein. Man habe in den letzten Monaten bereits gute Erfahrungen mit dieser Methode, Kultur "To go" zu präsentieren, gesammelt, zuletzt mit der Ausstellung "Vorsicht Farbe!" von Uschi Heubeck und Renate Mühlöder. "Und da man heute coronabedingt immer mehr Menschen beim Spazierengehen beobachten kann, glauben wir, auch so viele Besucher mit unserer Ausstellung zu erreichen", so Gerd Fackelmeyer, der stellvertretende Kursleiter der Fotofreunde HIP.

Die Fotografien spannen thematisch einen gelungene Bogen von Architektur- und Landschaftsaufnahmen, faszinierenden Fotoreportagen bis hin zu individuellen Portraits. Bilder von Hilpoltstein und seinen Ortsteilen zeigen die landschaftliche und kulturelle Vielfalt der Region. Dabei überraschen sie mit teils ungewöhnlichen Perspektiven. Da man möglichst viele Fotos zeigen wollte, der Raum aber nur begrenzt vorhanden ist, habe man die ursprüngliche Idee, viele kleine Bilder an die Wand zu hängen, wieder verworfen. "Das hat sich als keine Option herausgestellt", so Bergauer. "Aufgrund der Distanz zwischen Glasscheibe und Wand hätte man fast nichts erkennen können und wäre den Bildern nicht gerecht geworden."

Daher kam man auf die Idee mit zwei 55-Zoll-TV-Monitoren, die von der Thalmässinger Firma "Lederer Media" für die Dauer der Ausstellung zur Verfügung gestellt werden. Die hochauflösenden Geräte garantierten eine einzigartige Bildpräsentation und würden beim Betrachter dafür sorgen, fast schon selbst ein Teil der Szene zu sein. "Unser Dank gilt auch der Stadt Hilpoltstein, dass sie uns die Räumlichkeiten zur Verfügung stellt, ebenso unserem Fotofreund Klaus Endres für die Gestaltung des Plakats und natürlich der Volkshochschule im Landkreis Roth für die tatkräftige Unterstützung im Rahmen der Ausstellungsvorbereitung", betont Bergauer.

Als als "sehr gelungen" bezeichnete denn auch Karin Köstler, die Leiterin der VHS Hilpoltstein, diese Art der Präsentation ebenfalls. "Wer sich etwas Zeit nimmt und vor den Bildschirmen verweilt, kann in etwa einer Viertelstunde die gesamte Ausstellung auf sich wirken lassen", so Köstler, die das schon selbst ausprobiert hat.

Insgesamt beinhaltet die Jahresausstellung 84 Werke im Hoch- und 94 im Querformat, sowohl in Farbe als auch in Schwarzweiß. "Dank der beiden Bildschirme können wir alle Fotos voll formatfüllend präsentieren, genauso, wie es sich der Fotograf oder die Fotografin vorgestellt hat, und müssen da keine Kompromisse eingehen", erläutert Bergauer die Vorteile, die Ausstellung auf zwei Monitoren parallel laufen zu lassen.

HK

Tobias Tschapka