Brunnen
Abwasserstrang kostet rund 6,4 Millionen Euro

Gemeinderat Brunnen will Anschluss nach Schrobenhausen über Verbesserungsbeiträge finanzieren

21.09.2018 | Stand 23.09.2023, 4:13 Uhr
Die Kläranlage in Brunnen wird aufgelöst. Künftig soll ein Abwasserstrang zur zentralen Kläranlage nach Schrobenhausen-Mühlried führen. Auf rund 6,4 Millionen Euro ist die Verbesserungsmaßnahme kalkuliert. Noch in diesem Jahr soll mit dem Bau begonnen werden. −Foto: Preckel

Brunnen (SZ) Jetzt wird es ernst: Bei der Gemeinderatssitzung am Donnerstag legte Bürgermeister Thomas Wagner die Kalkulation für den geplanten Abwasserstrang von Brunnen nach Schrobenhausen vor. Rund 6,4 Millionen Euro sind veranschlagt.

Wie berichtet, hat sich die Gemeinde entschlossen, ihre eigene Kläranlage nicht mehr zu ertüchtigen. Das Abwasser aus Brunnen und auch Hohenried soll über eine Leitung zur städtischen Kläranlage nach Schrobenhausen transportiert werden. Noch nicht davon betroffen ist der Ortsteil Niederarnbach mit Kaltenherberg, dessen Kläranlage noch eine Genehmigung vom Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt bis spätestens 2032 besitzt. Abzusehen sei aber, dass später auch die Schmutzfracht dieser Ortsteile an den Strang nach Schrobenhausen eingebunden werde.

Doch das ist noch Zukunftsmusik, meinte der Bürgermeister. Das Ingenieurbüro Mayr aus Aichach hat bereits alle Pläne fertig in der Schublade. Einig war sich der Rat schnell, dass die Maßnahme über sogenannte Verbesserungsbeiträge finanziert werden soll. Die andere Möglichkeit wäre gewesen, über die Gebühren abzurechnen, doch das würde sich ewig hinziehen und die ohnehin schon finanziell klamme Gemeinde in Schwierigkeiten bringen.

"Die Verbesserungsmaßnahmen unterliegen der Beitragspflicht", sagte Wagner. Das wussten die Bürger bereits, aber sie wussten nicht, wann die Nachricht zur ersten Vorauszahlung bei ihnen eintreffen wird. So ganz sicher ist das auch nach der Sitzung immer noch nicht. Geplant ist, zunächst für die ersten Arbeiten 450000 Euro noch in diesem Jahr einzuziehen. Der Haken dabei: Erst wenn die Bauarbeiten begonnen haben, kann auch der Teilbetrag eingezogen werden. Doch die Gemeinderäte sind zuversichtlich, denn die Ausschreibungen zur Kanalerneuerung in den Brunnener Straßenzügen laufen bereits.

"Schon bei der kommenden Ratssitzung wollen wir die ersten Aufträge vergeben", sagte Thomas Wagner. Wenn alles gut läuft, dürften die Brunnener und Hohenrieder Bürger also etwa im November Post von ihrer Gemeinde bekommen.

Beim geschätzten Gesamtinvestitionsaufwand der Verbesserungsmaßnahme in Höhe von knapp 6,4 Millionen Euro werde der Straßenentwässerungsanteil in Höhe von 1,5 Millionen Euro noch abgezogen, erklärte Wagner. "Damit liegt dann der beitragsfähige Investitionsaufwand bei 4,85 Millionen Euro", sagte der Bürgermeister. Der Betrag sei dann mit den jeweiligen Grundstücks- und Geschossflächen der Eigentümer zu verrechnen.

Sollte aber abgabenrechtlich im Jahr 2018 keine Vorauszahlung mehr festgesetzt werden können, weil mit dem Bau noch nicht begonnen wurde, wäre für das kommende Jahr eine höhere Vorauszahlung notwendig, informierte der Bürgermeister. Das sei deshalb so, so Wagner weiter, weil dann nach den ersten Kanalerneuerungen im Ort bereits die erste Rate für den Strang nach Schrobenhausen fällig werde.

"Die gesamte Kostenermittlung ist aber noch mit einem Risiko verbunden und kann nur ein grober Anhaltspunkt sein", sagte Wagner.

Günter Preckel