Absturz oder Erholung?

21.04.2009 | Stand 03.12.2020, 5:01 Uhr

Berlin (DK) Die Konjunkturerwartungen könnten gegenwärtig kaum gegensätzlicher ausfallen: Während sich die Stimmung bei Finanzexperten schon wieder aufhellt, rechnet die Bundesregierung offenbar mit einem drastischen Einbruch der Wirtschaftsleistung.

Vor dem für heute angesetzten Konjunkturgipfel mit Wissenschaftlern, Topmanagern und Verbandsvertretern im Kanzleramt sind die Hoffnungen auf ein schnelles Ende der Wirtschaftskrise in Berlin geschwunden. Die Bundesregierung erwartet in diesem Jahr einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zufolge einen drastischen Einbruch der Wirtschaftsleistung um die fünf Prozent. Bislang ging die Regierung noch von einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von 2,25 Prozent aus.

Finanzexperten rechnen aber trotz der Negativbotschaften fest mit einem Ende der Krise. Das vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim ermittelte Konjunkturbarometer schlug überraschend deutlich aus: Der Index der Erwartungen stieg seit März von minus 3,5 Punkten um 16,5 Punkte auf 13 Punkte, teilte das ZEW gestern mit.

Bei der angestrebten Entlastung der Banken von "giftigen" Wertpapieren drückt die Regierung unterdessen aufs Tempo. Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) kündigte an, dass in den nächsten zwei Wochen an einem entsprechenden Gesetzentwurf gearbeitet werde. Der Internationale Währungsfonds IWF hat die Abschreibungen von Finanzinstituten auf Ramschpapiere und faule Kredite bis Ende 2010 mit vier Billionen Dollar oder knapp 3,1 Billionen Euro berechnet.