Griesstetten
Abstecher zu den Drei Elenden Heiligen

Bischof Rudolf Voderholzer besichtigt Wallfahrtskirche in Griesstetten

01.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:17 Uhr

Griesstetten (pa) Unter dem Motto „Hinein ins Bistum“ hat der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer nach seinem Aufenthalt in Mühlbach am Sonntag (wir berichteten) auch der Wallfahrtskirche zu den Drei Elenden Heiligen in Griesstetten einen Besuch abgestattet. Durch die Kirche führte den Besucher der Kreisheimatpfleger Franz Kerschensteiner.

Sie mussten ein wenig länger auf ihren Oberhirten warten als geplant. Die Gläubigen, die mit Regenschirmen ausgestattet vor der Wallfahrtskirche ausharrten, wollten natürlich ihren Bischof auch begrüßen. Grund der Verzögerung war der außerplanmäßige Besuch des Regensburger Oberhirten in Altmühlmünster. „Ich habe darüber so einiges gehört, da wollte ich mir das Gotteshaus doch auch mal anschauen“, begründete der Bischof seinen kurzfristigen Entschluss. In Griesstetten hatte Mesner Siegfried Schweiger die Glocken in Bewegung gesetzt, als der hohe Gast die kleine Anhöhe zur Kirche hinaufschritt. Bevor er das Gotteshaus betrat, schüttelte Voderholzer noch die Hände von einigen Pfarrangehörigen und kam mit ihnen, soweit es der Dauerregen zuließ, kurz ins Gespräch.

Am Eingang wartete bereits der Dietfurter Heimatpfleger auf den Bischof, um ihm eine umfangreiche Kirchenführung zu geben. „Um 1140 kamen die irischen Benediktinermönche Marinus, Vimius und Zimius vom Schottenkloster Regensburg ins Altmühltal. Aufgrund ihrer frommen Lebensweise wurden sie bald als die elenden Heiligen verehrt, wobei Elend ,aus dem Ausland kommend‘ bedeutet“, wusste Kerschensteiner seinem Gast zu berichten. Der Heimatpfleger erzählte weiter, dass der Versuch einer offiziellen Heiligsprechung durch Rom aus finanziellen Gründen scheiterte, und dass die Gebeine nach der Fassung in einer feierlichen Prozession 1862 aus dem Dietfurter Franziskanerkloster nach Griesstetten überführt wurden. Seitdem werde alle 50 Jahre in einer feierlichen Prozession an dieses Ereignis erinnert. Zahlreiche Votivtafeln in der Kirche weisen darauf hin, dass viele Menschen in verschiedenen Anliegen die drei Heiligen als Fürsprecher angerufen und auch Hilfe gefunden haben.

Rudolf Voderholzer zeigte sich beeindruckt von den Ausführungen Kerschensteiners. Im Anschluss an die Besichtigung stimmten alle gemeinsam das „Griesstettener Wallfahrerlied“ an.