Pfaffenhofen
Abstand am Bau

Gewerkschaft mahnt Regeleinhaltung an

02.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:37 Uhr

Pfaffenhofen - Die IG Bau appelliert an die Bauunternehmen im Landkreis Pfaffenhofen, Corona-Sicherheitsregeln einzuhalten und einen firmeninternen Pandemieplan zu erarbeiten.

Während der Rest der Republik ins Homeoffice gehe, laufe auf vielen Baustellen und bei den 1770 Bau-Beschäftigten im Kreis die Arbeit mit einem Großteil der Kapazität weiter, heißt es in einer Mitteilung der Gewerkschaft.

Die IG Bau rief die Arbeitgeber auf, die strikte Einhaltung der Hygieneregeln sicherzustellen. Große Frühstücksrunden im Baucontainer seien aktuell ebenso tabu wie die Fahrt im vollbesetzten Bulli zur Baustelle. Jede Baufirma müsse ihren eigenen Plan erstellen. "Gesundheit steht an oberster Stelle. Der Mindestabstand von 1,5 Metern muss unbedingt eingehalten werden - besser ist eine ganze Zollstocklänge: also 2 Meter", sagte der Oberbayern-Vorsitzende der IG Bau, Michael Müller. Sollte das bei speziellen Arbeiten nicht gehen, müsse der Chef spätestens dann auch Masken und Schutzhandschuhe bereitstellen. "All das heißt, dass sich Gewohnheiten ändern müssen. Es darf nicht alles 08/15 weiterlaufen. Viele Handgriffe, viele Sachen, die ?schon immer so waren', gehen jetzt nicht mehr", sagte Müller. Arbeitsabläufe müssten sich ändern, der Schutz der Beschäftigten habe oberste Priorität. Wenn der Chef das missachte, müssten sich die Mitarbeiter auch zur Wehr setzen und könnten sich an die Gewerkschaft wenden.

Müller zog aber auch eine bislang zufriedenstellende Zwischenbilanz: Natürlich treffe Corona auch den Bau hart und das Abstandhalten mache die Hand-in-Hand-Arbeit nicht leichter. "Trotzdem zeigt sich die Bauwirtschaft bislang insgesamt deutlich immuner gegen die Krise als viele andere Branchen", betonte er. Damit leisteten die Beschäftigten einen entscheidenden Beitrag zur Stützung der regionalen Wirtschaft. Denn sie sorgten auch in der Krise für mehr Wohnraum und funktionierende Straßen.

PK