Absolut berechtigte Forderung

15.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:41 Uhr

Zum Bericht „Furcht vor der Falle“ (EK vom 14. Oktober 2015):

Nein, Eichstätts Kulturschaffende fürchten sich nicht. Sie stehen mutig ein für ihre absolut berechtigte Forderung nach personeller Unterstützung durch die Stadt. Sie haben den Mut, sich via Berichterstattung herwatschen und die Verantwortung in die Schuhe schieben zu lassen. Was der Berichterstatter unerwähnt lässt, ist zum einen, dass es bereits in der Kulturausschusssitzung im Juli einen mündlichen Bericht des ehrenamtlichen Orgateams der Kulturtage gab, in der auch die Forderung nach Personal detailliert enthalten war. Was daraufhin passiert ist? Nix!

Zum anderen gab und gibt es selbstverständlich ein Angebot an die Stadtverantwortlichen, sich auch weiterhin ehrenamtlich um ein frisches Konzept zu kümmern für die Kulturtage. Dieses Konzept liegt im Übrigen in Grundzügen bereits vor. Es bedarf nur noch der Abstimmung mit weiteren Akteuren der Eichstätter Kulturszene. Bedingung dafür ist nur, dass es ein eindeutiges Signal seitens des Eichstätter Stadtrats geben muss, uns nicht schon wieder im Regen stehen zu lassen.

Erschreckend dabei ist auch die Engstirnigkeit, mit der uns die anwesende Eichstätter Politik an diesem Abend begegnet ist. Mit ein bisschen Phantasie, mit einem Blick über den Tellerrand und durch Beratung von Fachleuten wäre es ein Leichtes, mit geringen Mitteln personelle Unterstützung zu ermöglichen. Dafür muss ja nicht gleich der Stellenplan der Stadtverwaltung geändert werden. Ein freiberufliches Engagement einer kompetenten Person wäre im Handumdrehen umzusetzen.

Nein, die Eichstätter Kulturschaffenden sind sich nicht uneins. Sie wissen, was sie wollen. Engagierte, überraschende, neue und innovative Kulturarbeit als Katze im Sack zu bezeichnen, kommt einem Affront gleich. Es liegt im Wesen des Kulturschaffenden, dass er sich immer wieder neu erfindet.

Es war eine lebhafte und konstruktive Diskussion und ein erschreckend hilfloses Agieren der anwesenden Stadträte. Wir Kulturschaffenden opfern gerne unsere Zeit ehrenamtlich, um im besten Sinne zu streiten um Zukunftskonzepte für ein lebendiges Kulturleben in unserer Stadt. Kultur ist nämlich ein Lebensmittel.

Tom Muhr

Eichstätt