Geisenfeld
Abseits des Alltagslärms

Besucher in der Ainauer Kirche vom Geist des Advents verzaubert

11.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:05 Uhr

Geisenfeld (zur) Verschneite Wege und eine verträumte Stimmung haben für das Adventssingen in der Sankt-Ulrichs-Kirche zu Ainau heuer das passende Ambiente gebildet. Trotz des für Autofahrer eher misslichen Wintereinbruchs hatten sich zu dem traditionellen Konzert am Sonntag so viele Besucher eingefunden, dass die Kirchenbänke allein nicht ausreichten.

Eilends im Mittelgang aufgestellte Holzstühle schufen zusätzlichen Platz.

Wenn man sich ein "bisserl besinnt", findet man von selber die Spur zum Krippenkind - so verhieß eingangs der Bayerische Singkreis unter der Leitung von Margit Meiers, der adventliche Weisen voller Harmonie und mit viel Einfühlungsvermögen vortrug. Tatsächlich blieb in dieser Stunde der Lärm des Alltags draußen vor der Kirchentür. Mucksmäuschenstill lauschten die Besucher Gesang, Instrumentalstücken und Texten, und sie ließen sich verzaubern vom Geist des Advents. Getragen wurde dieser vom Chor und seinen Gästen: Barbara Attenkofer an der Harfe und die Geisenfelder Schwarzholzbläser luden mit verhalten fröhlichen Klängen zur inneren Einkehr, frech und humorvoll huldigten hingegen die Kinder der Blockflötengruppe dem Heiland mit einem Sketch und etlichen Liedern.

Im Mittelpunkt stand indes wie immer die "Heilige Nacht" von Ludwig Thoma, einfühlsam gelesen von Kurt Lindinger und gesanglich ergänzt von den Sängerinnen des Singkreises. Der 1917 in Bayrisch verfasste Text versetzt die Ereignisse um die Geburt Christi in eine "verschneibte" Landschaft und beschreibt sie in Bildern, die dem Erleben der einfachen Menschen jener Zeit vertraut sind. Thoma erzählt vom schweren Los der Gottesmutter und ihrem Mann Josef, von hartherzigen Reichen und von mitfühlenden Armen.

Der Schlusssatz der Geschichte dürfte in den Ohren so manchen Zuhörers nachgeklungen haben: "Und fragt's enk, ob dös nix bedeut', daß 's Christkind bloß Arme g'sehg'n hamm."