Abschluss in historischer Stätte

19.10.2009 | Stand 03.12.2020, 4:34 Uhr

Beeindruckende Kulisse: Die Befreiungshalle auf dem Kelheimer Michelsberg gilt als Wahrzeichen der Befreiungskriege und bot gleichzeitig den perfekten Ort, um das Napoleonjahr in der Region offiziell zu beschließen. - Foto: Johannes Binder

Kelheim (DK) Mit einer zentralen Veranstaltung im Rahmen der Kelheimer Kulturtage ist das Napoleonjahr in der Region zu Ende gegangen. Seit April ist unter anderem in Ausstellungen und Vorlesungen daran erinnert worden, dass Napoleon vor 200 Jahren Bayern betreten hat, um es gegen Österreich zu verteidigen.

Für die rund einstündige Veranstaltung mit anschließendem Stehempfang hätte man wohl keinen besseren Ort auswählen können als das Wahrzeichen der Kreisstadt, die ruhmreiche Befreiungshalle auf dem Michelsberg. Diese, erbaut von König Ludwig I., gilt als Symbol und Wahrzeichen der damaligen Befreiungskriege. Professor Egon Johannes Greipl, Generalkonservator beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, hielt schließlich die Festrede.

74 Veranstaltungen

Lang war die Liste der Gäste, die Bürgermeister Fritz Mathes (FW) namentlich begrüßte. Unter ihnen befanden sich auch Vertreter anderer Kommunen aus der Region, die von den damaligen Ereignissen betroffen waren. Die französische Armee unter Napoleon habe sich während des fünften Koalitionskrieges auch in Hausen, Teugn, Landshut und Abensberg blutige Schlachten mit den österreichischen Truppen geliefert, erklärte Mathes. In Ostbayern seien deshalb im vergangenen Dreivierteljahr nicht weniger als 74 Veranstaltungen unter dem Motto "Napoleon in Bayern 1809-2009" abgehalten worden. Auch Bertin Schels von der Verwaltung der Befreiungshalle befand, dass es gelungen sei, einen kulturellen Höhepunkt über die Bezirksgrenzen hinweg zu bieten. Selbst der stellvertretende Landrat Gerhard Merkl (CSU) als erfahrener Politiker auf Landes- und Kreisebene zeigte sich eigenen Worten zufolge angetan, 196 Jahre nach der Völkerschlacht bei Leipzig an historischer Stätte stehen zu dürfen. Die Kelheimer Ruhmeshalle möge ein Denkmal bleiben, aber auch ein Mahnmal für Freiheit und Frieden.

Gewichtiger Beitrag

Nachdem er erklärt hatte, dass Einzelpersonen und Institutionen sowie Städte und Gemeinden mit viel Engagement einen gewichtigen Beitrag zu der Kulturreihe geliefert hätten und mit Elan und Ausdauer weitermachen möchten, sagte Merkl, dass in den vergangenen 20 Jahren in verschiedenen Orten viel in kultureller Hinsicht unternommen worden sei. So hätten etwa das Mittelalterfest in Riedenburg und der Kunstweg in Essing dazu beigetragen, dass Kelheim zu einem "Kultur-Landkreis" geworden sei.

Die Schlussworte sprach Christiane Lettow-Berger, die die Projektleitung der Kelheimer Kulturtage innehatte. Sie überreichte außerdem Gastgeschenke. Zwischen den einzelnen Reden sowie vor und nach der Feier sorgte die Bläsergruppe "Tritonus Brass" aus Regensburg mit ihrem Leiter Christian Hopfner aus Kelheim für die entsprechende musikalische Umrahmung.