Dietfurt
Abschied von Kaiser Gu-Ze-Rul

Ehemaliger Regent von Bayrisch-China wird morgen beerdigt

03.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:35 Uhr

Einmal Kaiser sein: Im Jahr 1963 feierten ihn die Dietfurter am Unsinnigen Donnerstag. Arch - foto: DK

Dietfurt (khr) Gustav Zerull ist tot. Mit 90 Jahren ist der ehemalige Kaiser von Bayrisch-China in Neumarkt an einem Schlaganfall gestorben.

Dort hatte der ehemalige Dietfurter zuletzt gelebt.

Gustav Zerull erblickte am 20. März 1924 in Ostpreußen das Licht der Welt, wo er seine Kindheit verbrachte. Zu Kriegszeiten absolvierte er das Notabitur und wurde anschließend zur Wehrmacht eingezogen.

Als Oberleutnant bei der U-Boot-Streitmacht wurde er im Zweiten Weltkrieg zur Begleitung von Truppentransporten abkommandiert. Nach der Vertreibung aus seiner Heimat Ostpreußen landete Gustav Zerull in Neumarkt.

1953 eröffnete er den ersten Drogeriemarkt in Dietfurt in der Bahnhofstraße 2. In dem Gebäude befindet sich heute ein italienisches Restaurant. Der sehr lebenslustige, freundliche Mann führte die Drogerie zusammen mit seiner Ehefrau bis zum Jahr 1969.

In diese Zeit fällt auch sein Lehramtsstudium für Volksschule in Nürnberg. Als Lehrer unterrichtete er in Eysölden, Postbauer-Heng und Neumarkt, wohin die Familie Ende der 1960er Jahre umzog. Gustav Zerull beendete seine berufliche Laufbahn als Konrektor. Im wohlverdienten Ruhestand ging er seinen Hobbys nach, der Gartenarbeit, dem Schwimmen und Tanzen. Den Dietfurtern bleibt er noch gut als Faschingskaiser Gu-Ze-Rul im Jahr 1963 in Erinnerung.

Zu Grabe getragen wird Gustav Zerull morgen um 14.30 Uhr auf dem Städtischen Friedhof in der Regensburger Straße in Neumarkt.