Peutenhausen
Abschied von Georg Drexler

14.12.2011 | Stand 03.12.2020, 2:03 Uhr

Peutenhausen (bdh) Peutenhausen ohne Georg Drexler – das ist geradezu unvorstellbar. Doch nun muss der Ort Abschied nehmen von einem seiner Originale. Georg Drexler ist am Montag nach schwerer Krankheit im Alter von 90 Jahren gestorben.

Georg Drexler war einer dieser Menschen, ohne den eine Gemeinschaft nicht funktionieren kann. Er war immer da, wenn es etwas zu tun gab, immer bereit, anzupacken, obwohl er ja auch noch eine Landwirtschaft zu führen hatte. Das würdigte auch die Gemeinde Gachenbach, die ihn vor zehn Jahren als einen der ersten ihrer Bürger mit der Goldenen Bürgermedaille auszeichnete.

34 Jahre lang, von 1947 bis 1981, war Georg Drexler Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr, die ihn später zum Ehrenkommandanten ernannte. Seinen wohl spektakulärsten Einsatz hatte Drexler, als im Mai 1965 ein Tanklastzug mitten in Peutenhausen ungebremst in einen Heustadel raste und der ganze Ort Angst vor einer Explosion hatte, die zum Glück ausblieb.

Während seine kommunalpolitische Karriere kurz war – von 1972 bis 1978 saß er im Gemeinderat der damals noch eigenständigen Gemeinde Peutenhausen –, bekleidete Georg Drexler andere Ehrenämter umso länger: 55 Jahre lang war er Feldgeschworener, ebenfalls mehr als 50 Jahre Friedhofswärter. Er sang im Kirchenchor, spielte in der Theatergruppe, führte den Krieger- und Soldatenverein sowie den Seniorenverein. Auch als Betreuer der Wertstoffsammelstelle kannten ihn die Peutenhausener.

Vier Kinder, sechs Enkel und ein Urenkel (seine Frau Viktoria ist ihm bereits vorausgegangen) trauern um Georg Drexler – neben vielen anderen Menschen, die ihn kannten. Heute wird er auf dem Peutenhausener Friedhof beigesetzt (Rosenkranz und Requiem um 14 Uhr), dort also, wo er selbst als Totengräber 287 Gemeindebürger auf ihrem letzten Weg begleitet hatte.