Ingolstadt
Abschaffung der U19 angedacht

08.11.2019 | Stand 02.12.2020, 12:39 Uhr

Ingolstadt (mjf) Die A-Junioren des TSV Moosburg hatten keinen Gegner am Futsal-Spieltag, weil der TSV München-Solln seine Mannschaft zurückgezogen hatte.

Vor der Saison wurde der Rückzug des BC Aichach aus Schwaben vom Spielbetrieb der A-Junioren vermeldet. Es sind Umstände wie diese, die Joachim Fuchs, der Jugendleiter des Fußball-Bezirks Oberbayern, so beschreibt: "Auf dem flachen Land stirbt die A-Jugend langsam aus. ". Ein Sterben, dem die Verantwortlichen des Fußball-Bezirks Oberbayern nicht weiter zusehen wollen. Geplant ist eine Reform des Jugend-Spielbetriebs, die das Ende der U19 bedeuten würde.

In den vergangenen Tagen ging ein Schreiben an die Vereine mit dem Vorschlag, wonach der ältere Jahrgang der U19 künftig aus dem Junioren-Spielbetrieb verschwinden und in den Herren-Spielbetrieb integriert werden soll. "Wir wollen die Jahrgänge um einen Jahrgang nach unten versetzen", beschreibt Fuchs den Plan, den der Bezirk nun mit seinen Vereinen diskutieren will. Soll heißen: Die bisher geltende Einteilung in U19, U17, U15, usw. würde dann ersetzt durch eine Klassifizierung nach U18, U16, U14 usw.

Mit dem Vorstoß wollen die Oberbayern auf längst geltende Praxis reagieren, wie Fuchs feststellt. "Die Erfahrung zeigt, dass ein 18-Jähriger, der einmal im Herrenbereich gespielt hat, für den Junioren-Spielbetrieb nicht mehr zur Verfügung steht", sagt der Bezirks-Jugendchef. Mit der Neuordnung wollen die Oberbayern mehr Kontinuität in die älteren Junioren-Jahrgänge bekommen. In Workshops sollen sich die Vereine nun mit dem Anliegen auseinandersetzen.

Bislang beschränken sich die Pläne auf den Bezirk Oberbayern - bis hinauf in die Bezirksoberliga. In allen darüber liegenden Ligen, die überbezirklich organisiert sind, würde im bisher geltenden Altersklassen-Rahmen gespielt. Fuchs verneint den Widerspruch nicht. Deshalb setzt er auf die Perspektive: "Wenn man das mal zwei Jahre getestet hat, wird man weitersehen. "

Dass das, was in Oberbayern an Überlegungen angestellt wird, eine Antwort auf Entwicklungen im Jugendfußball sein kann, will der niederbayerische Fußball-Bezirksvorsitzende Harald Haase nicht von sich weisen. Aber in Niederbayern sieht er die Weichen bereits gestellt. "Mit der Strukturreform, dem Flex-Spielbetrieb, der auch die Spielform Neun gegen Neun ermöglicht, haben wir unseren Vereinen entsprechende Möglichkeiten an die Hand gegeben", sagt Haase. In Niederbayern wolle man die Entwicklungen in den Nachbarbezirken aber beobachten.