Pfaffenhofen
Abriss des Asbest-Kindergartens beginnt

Spezialfirma trägt belastete Decke im Mehrzweckraum von St. Andreas ab

20.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:28 Uhr

Gut geschützt mit Atemmaske und Unterdruckschleuse: Sanierungsleiter Norbert Böhm und sein Team von der Spezialabbruchfirma Beissner demontieren derzeit die asbesthaltigen Bauteile im Mehrzweckraum des Kindergartens St. Andreas. - Foto: Kretzmann

Pfaffenhofen (PK) Der asbestbelastete Kindergarten St. Andreas in Pfaffenhofen wird seit gestern abgerissen. Bereits seit Freitag laufen die Vorarbeiten durch eine Spezialfirma. Ein zeit- und kostenintensiver Abbruch mit Kompletteinhausung des gesamten Gebäudes ist zwar nicht nötig. Trotzdem haben die Verzögerungen durch den Asbest den erhofften Zeitplan für den Neubau wohl über den Haufen geworfen.

Das Problem steckt in der Decke des Mehrzweckraums. In dieser wurden asbesthaltige Kleinteile sowie leicht asbesthaltige Spachtelmasse verbaut. In einem ersten Schritt ist nun eine auf Gefahrstoffe spezialisierte Abbruchfirma damit beschäftigt, die abgehängte Unterdecke zu demontieren und zu entsorgen - zum Schutz vor krebserregenden Asbestfasern mit Unterdruckabsaugung. Danach soll das Dach abgebaut werden, ehe im Hauptschritt die belastete Betondecke abgerissen werden kann. Und das geht nun offenbar deutlich unaufwendiger, als mit der anfangs befürchteten Volleinhausung. Wie Stadtjurist Florian Erdle bestätigt, ergab ein von der Stadt beauftragtes Laborgutachten, dass die Decke im einfacheren Nassschneideverfahren zerkleinert werden kann, ohne dass die Grenzwerte für freigesetzte Asbestfasern überschritten würden. Der Beton wird dabei in jeweils rund eine Tonne schwere Segmente geschnitten und abtransportiert.

Wie Erdle weiter bestätigt, ist dieses Vorgehen nun von der Gewerbeaufsicht an der Regierung von Oberbayern genehmigt worden. Hintergrund ist, dass die Arbeiter beim Abriss den gesundheitsgefährdenden Fasern nicht ausgesetzt werden dürfen. Zwar kann mit dem grünen Licht aus München der Abriss doch noch im Herbst beginnen. Trotzdem sei der ursprünglich erhoffte Zeitplan für den Kindergartenneubau an gleicher Stelle "fürchterlich knapp", wie es aus der Stadtverwaltung heißt. "Dass die Bauarbeiten wie einmal geplant, noch Mitte Oktober beginnen können, halte ich für sehr optimistisch", sagt Erdle. Entscheidend sei nach der Verzögerung um einige Wochen nun, wie schnell die Ausschreibung für den Abriss des restlichen Altbaus über die Bühne geht und wie lange im Winter gebaut werden kann.

Die Fertigstellung des Kindergarten-Neubaus dürfte sich durch die Unwägbarkeiten der vergangenen Wochen aber verzögern - und die Kinder von St. Andreas müssten damit wohl noch länger als nur bis Ende 2018 im Ausweichkindergarten an der Saazer Straße betreut werden. Aus Sicht der Stadt ist das aber kein größeres Problem. Denn dieses Containerprovisorium hat sich entgegen anfänglicher Bedenken als sehr praktikabel und geräumig erwiesen.