Abiturjahrgang 2007 legt Messlatte hoch

02.07.2007 | Stand 03.12.2020, 6:39 Uhr

Die besten Abiturienten wurden von der Sparkasse mit Geldpreisen ausgezeichnet. Unser Bild zeigt die sieben Kollegiaten bis 1,5 zusammen mit Michael Hoyer und Richard Zieglmeier von der Sparkasse (hinten links), Kollegstufenbetreuer Reinhold Wittich (hinten Mitte) und Schulleiter Erich Schlotter (hinten rechts). Vorne Alexandra Saller (links) und Daniela Kastner (rechts), die jeweils die Traumnote 1,0 geschafft haben.

Wolnzach (WZ) 14 Mal unter 2,0, Alexandra Saller und Daniela Kastner sogar mit 1,0 – der Abiturjahrgang 2007 des Wolnzacher Gymnasiums setzt die Messlatte hoch für die Nachfolger: in schulischer Leistung und im sozialen Engagement.

"So etwas war noch nie zuvor da". Gleich in mehrfacher Sicht stolz war Oberstudiendirektor Erich Schlotter auf die 62 Abiturienten, die am Freitag-nachmittag in der Aula des Gymnasiums Wolnzach ihre Zeugnisse bekamen: Erstens haben sie alle ihr Abitur geschafft, zweitens haben sie sich auch durch soziales Engagement hervorgetan, drittens lagen 14 Kollegiaten am Ende gar unter der 2,0. Kollegstufenbetreuer Reinhold Wittich setzte zur Zeugnisverleihung – ihr voraus ging ein stimmungsvoller ökumenischer Gottesdienst mit Dekan Braun und Pfarrer Murner – einen launigen Anfang: "Ihr habt mit Traditionen gebrochen", lächelte er. Dieser Jahrgang sei mit dem Notendurchschnitt unter dem bayerischen Landesdurchschnitt geblieben, dafür gab es Zwischenapplaus der Gäste. Lob und Dank spendete auch die Elternbeiratsvorsitzende Angelika Schröder-Kirschner; weniger als die Hälfte derer, die die fünfte Klasse am Gymnasium Wolnzach begonnen hätten, haben nun ihr Abitur gemacht. Sie gab den jungen Erwachsenen einen guten Rat mit auf den Weg: "Mischen Sie mit, mischen Sie sich ein. Wenn nicht Sie, wer dann?"

Launig und – wie Schulleiter Erich Schlotter später feststellte – "wahrlich gymnasial" war auch die Schlussrede, die Sandra Pillgruber und Altan Yamak hielten. Aus ihren Worten sprach Ausgelassenheit, aber auch die Einsicht: Die Unbeschwertheit, mit der sie den Schulalltag leben konnten, geht nun mit dem neuen Lebensabschnitt verloren. Und sie wissen, dass sie Teil eines besonderen Jahrgangs sind. Motto: "Lieber faul und sympathisch als unbeliebt und lernfanatisch." So faul waren sie aber gar nicht, die Abiturienten 2007, dagegen stehen ihre Leistungen: Allen voran Alexandra Saller hat mit ihrer faktischen Note von 0,8 einen Schnitt geschafft, der in Wolnzach noch nie da war, knapp hinter ihr schloss Daniela Kastner mit 1,0 ab, es folgten Tamara Kaschner und Isabell Paulus mit jeweils 1,3, Christina Pflügler mit 1,4 sowie Carina Biberger und Sven Linsmaier mit 1,5, des Weiteren blieben Daniela Bachmaier, Simon Brückl, Claudia Huber, Christine Mößnang, Silvia Zink, Franziska Kürzinger und Gerhard Trautmannsberger ebenfalls noch unter der 2,0, haben also alle eine Eins vor dem Komma.

Bemerkenswert dabei: Von diesen 14 Besten haben zehn früher die Klasse 11 a besucht, "das ist märchenhaft", stellte Direktor Erich Schlotter unter dem Applaus des Publikums fest. Dass unter den 14 Besten auch drei Herren sind, bezeichnete er als "ehrenhaft" für das starke Geschlecht. Eine Schule solle auch Herz und Charakter bilden, so steht es in der Bayerischen Verfassung. Dass auch das immer wieder gelingt, dafür lieferte nicht nur dieser Abiturjahrgang den Beweis, bei dem mit Altan Yamak, Franziska Kürzinger und Claudia Huber zudem drei Schüler ausgezeichnet wurden, die sich jahrelang als Schülersprecher, Kollegstufensprecher, oder in ähnlichen Funktionen hervorgetan hatten. Auch die gesamte Zeugnisverleihung war ein Beleg dafür, wie engagiert die Schule zu Werke geht: Die Big Band des Gymnasiums bereicherte mit ihren Jazz-Beiträgen die Feier professionell und am Ende gaben die Schüler gar noch eine hervorragende Kostprobe aus dem Musical "Der kleine Horrorladen", das am morgigen Mittwoch in der Aula Premiere feiert. Die Sekretärinnen, der Hausmeister, die Lehrerschaft, Elternbeirat, Eltern und Schüler – sie alle bilden eine Einheit, die Nährboden für solche Leistungen ist, wie sie dieser Abiturjahrgang gezeigt hat. Vor neun Jahren waren die 62 Schüler zusammen mit vielen anderen die ersten Fünftklässler, die von Anfang an dieses neue Gymnasium besuchten. Am Freitag haben sie ihre lieb gewonnene Schule geräumt für die, die ihnen nachfolgen. Die Messlatte allerdings haben sie sehr hoch gelegt.