Abitur, und jetzt?

02.07.2008 | Stand 03.12.2020, 5:47 Uhr

Strahlende Gesichter auf dem Abiball: Die Riedenburger Michael Lauerer, Julia Weissberger, Josef Petz, Susi Mayer, Andreas Wittmann und Lisa Eiter blicken optimistisch in die Zukunft. - Foto: Mayerhofer

Riedenburg (DK) Sechs Riedenburger haben erfolgreich ihre Abiturprüfung am Kelheimer Donau-Gymnasium hinter sich gebracht. Der DONAUKURIER hat nachgefragt, welche Berufe sie nun ergreifen wollen.

Für Julia Weissberger zum Beispiel stand von vornherein fest, dass sie einmal "etwas mit Naturwissenschaften machen" will, da das ihre Lieblingsfächer sind. Auf der Suche nach dem richtigen Beruf hat sich die Riedenburgerin mit dem zweitbesten Abitur (Notendurchschnitt: 1,2) deshalb nach technischen Berufen umgesehen und ist auf ein Angebot von Audi für ein Ingenieurstudium gestoßen. Als "Autofan" habe sie sich dann gleich bei "der Audi" um ein duales Studium beworben, wo sie zeitgleich zum Maschinenbau-Studium eine Ausbildung zur Kfz-Mechatronikerin macht. Anfangs rechnete sich die 19-Jährige keine Chance aus, aber sie schaffte es, sich gegen die zahlreichen Bewerber durchzusetzen. Im September beginnt ihr duales Studium an der Fachhochschule in Ingolstadt.

Auch Josef Petz hat ähnliche berufliche Ambitionen, da er ebenfalls technisch-mathematisch interessiert ist. Jedoch ist er sich noch nicht ganz sicher, ob er wirklich Ingenieur – "wahrscheinlich für Maschinenbau" – werden will. Auch der Arztberuf würde ihn reizen, aber dafür ist ihm der Numerus clausus zu hoch. Eins weiß er allerdings schon sicher: Am liebsten würde er an der Uni Regensburg studieren.

Michael Lauerer aus Thann ist ebenfalls mehr naturwissenschaftlich interessiert. Deswegen will er entweder Ingenieur oder Lehrer für Physik und Mathe werden. Am Lehrberuf gefällt ihm, dass er dann Kontakt mit Menschen hat, erklärt der Vorsitzende der Landjugend. "Obwohl – eigentlich wollte ich als Grundschüler ja Koch werden", fällt ihm ein. Diesen Berufswunsch habe er aber verworfen, da ein Koch "unmögliche Arbeitszeiten" habe. Jetzt muss Lauerer erst mal im Kelheimer Landratsamt Zivildienst ableisten, bevor er sich endgültig entscheiden wird.

Für Andreas Wittmann dagegen steht schon fest, was er machen wird: Er hat schon die Zusage für ein duales Studium als Elektrotechniker bei EADS,. Der Riedenburger freut sich schon darauf, an einem Flugzeug "rumzubasteln". Für das duale Studium bei EADS hat er sich entschieden, weil er die Leute dort sehr nett findet: "De san total locker und legen kein Wert auf Hochdeutsch", erklärt er. Außerdem müsse er sich während des Studiums finanziell keine Sorgen machen.

Kleingeld fürs Studium

Ganz andere Interessen hat Lisa Eiter, die ihre Begabung "eher im sprachlichen Bereich" sieht. Ihr Traum ist es, nach einem Studium in den Musikjournalismus einzusteigen. Deshalb bewirbt sie sich in Bamberg um einen Studienplatz für Germanistik, da diese Universität die einzige ist, die dazu einen Literaturvermittlungsschwerpunkt anbietet. Kombinieren will sie das Fach mit Anglistik, da "Englisch zu können ja nie schadet", meint sie scherzhaft. "Aber natürlich sind Englischkenntnisse auch wichtig, um sich als Musikjournalistin auszukennen".

Wieder in eine andere berufliche Richtung will Susi Mayer aus Schaitdorf. Durch den Kontakt mit Kindern – sie hat drei Geschwister – und die Arbeit in der Landjugend ist sie auf die Idee gekommen, später "etwas Soziales machen" zu wollen: als Ergotherapeutin oder Sonderschullehrerin.

Wo sie später einmal studieren wird, ist ihr egal, "aber in Bayern sollte es schon sein." Ihr Traum wäre es, für ein paar Wochen in einem Waisenhaus in Afrika zu arbeiten, "aber des is zu teuer". Deshalb hat sie genauso wie Lisa Eiter, Michael Lauerer und Josef Petz einen Ferienjob bei Audi angenommen, um mit dem nötigen Kleingeld in das Studentenleben starten zu können.