Böhming
Abgeordneter im Schäferkittel

Reinhard Brandl Ehrengast beim Lammabtrieb in Böhming – "Exportschlager Altmühltaler Lamm"

28.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:11 Uhr

Bundestagsabgeordneter Reinhard Brandl (Mitte) hatte in diesem Jahr zusammen mit dem Vereinsvorsitzenden der Hüteschäfer im Naturpark Altmühltal, Erich Neulinger (rechts), und Schäfer Alfred Eichhorn (links) die Ehre, die Schafherde beim Lammabtrieb zum Festgelände zu führen. - Fotos: mme

Böhming (EK) Wenn die Schafherden ihre Weiden im Altmühltal verlassen, um in ihre Winterquartiere zu ziehen, nimmt das der Kipfenberger Ortsteil Böhming zum Anlass für ein großes Fest: Zum elften Mal gab es am Wochenende dort einen großen „Lammabtrieb“. Ehrengast: Reinhard Brandl.

Das herrliche Herbstwetter zog viele hundert Besucher auch aus der weiteren Umgebung in den 600-Seelen-Ort. Den Rahmen bot ein abwechslungsreicher Woll- und Handwerkermarkt im Ortskern rund um den Gasthof Römer-Castell: Dort gab es neben traditionellem Handwerk auch Aktionen vorwiegend rund um das Thema Lamm und Schaf zu sehen. Auf dem Festgelände boten Gastronomen Schmankerl vom Altmühltaler Lamm an.

Für ihn, so sagte CSU-Bundestagsabgeordneter Reinhard Brandl, sei es eine besondere Ehre, den Festzug anführen zu dürfen. Einmal habe er den Fehler gemacht und sei hinterher gegangen. „Nun habe ich dazu gelernt und kann einer Herde vorangehen“, meinte der Politiker augenzwinkernd. Das Produkt Altmühltaler Lamm habe sich zu einem „Exportschlager“ entwickelt, so Brandl. Nachdem ihn der Vereinsvorsitzende der Hüteschäfer im Naturpark Altmühltal, Erich Neulinger, und Schäfer Alfred Eichhorn mit Schäferkittel, Hut und Schippe ausgestattet hatten, setzte sich der Festzug – angeführt von der Blaskapelle Kipfenberg – in Richtung Ortsmitte in Bewegung. Rund 700 Merinolandschafe folgten Brandl und seinem Begleittross von den Hängen am Böhminger Katzensteig zum Festgelände.

Dort konnte Kipfenbergs Bürgermeister Christian Wagner zahlreiche Ehrengäste, darunter Landrat Anton Knapp, Bezirksrat Reinhard Eichiner, zahlreiche Bürgermeister der Umgebung, Else Greßmann vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Ingolstadt, Christine Fehrmann, die Altmühlleiten-Projektleiterin, sowie den Ehrenpräsidenten des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes Siegfried Gallus, begrüßen. Wagner bedankte sich auch bei den Schäfern, den Vereinen und ehrenamtlichen Helfern, den Mitarbeitern des Bauhofs und der Touristinformation, der Familie Mödl für die Bewirtung und dem Gasthof Römer-Castell für die Organisation der Veranstaltung.

„Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt, der andere packt sie kräftig an und handelt“: Diesem Zitat des italienischen Philosophen und Dichters Dante Alighieri folgend sei vor 18 Jahren das Projekt Altmühltaler Lamm initiiert worden, sagte Christian Wagner. Damit sei es gelungen, dem Traditionsberuf des Hüteschäfers eine zukunftsfähige Perspektive zu geben. Dem Konzept der regionalen Wertschöpfung gebühre, gerade in Zeiten der Globalisierung, zunehmend höchste Aufmerksamkeit. Das Altmühltaler Lamm habe sich auf Grund seiner herausragenden Qualität zu einer überregional bekannten Spezialität entwickelt, unterstrich Wagner.

Die Arbeit der Hüteschäferei garantiere den Verbrauchern beste Fleischqualität und ermögliche den Erhalt der im Altmühltal typischen Wacholderheiden, stellte dann auch die im vergangenen Jahr gekrönte Altmühltaler Lammkönigin Katharina Eichhorn aus Schernfeld in ihrem Grußwort heraus. Ohne die Lämmer und Schafe, die dort weiden, würde das Gebiet schnell verbuschen und Lebensraum für seltene Pflanzen verloren gehen. Eichhorn warb eindringlich dafür, heimische Lammprodukte zu kaufen, die auch entsprechend gekennzeichnet in Supermärkten zu finden seien.