Abgas-Rückruf für 630.000 Wagen startet mit Porsche Macan

05.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:21 Uhr

Berlin (dpa) Als Konsequenz aus dem VW-Skandal kommen nun auch versprochene Abgas-Nachbesserungen für bis zu 630.000 Autos deutscher Hersteller in Gang. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat als erstes die Umrüstung des Geländewagens Macan von Porsche freigegeben, wie das Bundesverkehrsministerium am Montag in Berlin mitteilte.

Betroffen sind demnach 10 500 schon zugelassene Diesel-Fahrzeuge. Mit dem Nachjustieren soll die Abgasreinigung dieser Autos bereits ab fünf Grad Celsius Außentemperatur in vollem Umfang arbeiten - und nicht wie bisher erst über 17 Grad. Dies soll auch bei allen Modellen des Typs greifen, die künftig zugelassen werden.

Die Umrüstung des Macan, die nun anlaufen kann, ist der erste Schritt eines „freiwilligen“ Rückrufs, den Minister Alexander Dobrindt (CSU) im April angekündigt hatte. Hintergrund sind Nachmessungen des KBA im Zuge des VW-Skandals. Dabei ergaben sich bei 22 von 53 getesteten Wagen verschiedener Hersteller Zweifel, ob ein Herunterregeln der Abgasreinigung bei niedrigeren Temperaturen mit dem Schutz des Motors zu begründen ist. Die betroffenen deutschen Hersteller sagten für 630.000 Fahrzeuge Nachbesserungen im Rahmen von „Serviceaktionen“ zu.

Bei den Macan mit 3,0-Liter-Motor - aus dem Hause Audi - soll die Abgasreinigung mit Hilfe eines Software-Updates umgestellt werden, wie ein Sprecher am Montag sagte. Sobald die Bestätigung der Behörde da sei, würden die Kunden informiert. In der neuen Modellgeneration werde dieses Update schon ab Werk geliefert. Ursprünglich wollte Porsche den Rückruf schon Ende Mai starten, musste aber noch auf die Freigabe warten. Auf die Frage, warum die Abgasreinigung nun doch ab fünf Grad wirken kann, sagte der Sprecher, man arbeite ständig an der Optimierung der Fahrzeuge.

Bei der VW-Tochter Audi erstreckt sich die „freiwillige Serviceaktion“ auf etwa 60.000 Audi-Modelle in Europa, wie ein Sprecher sagte. „Bei allen Modellen wird die Abgasregelung bei niedrigeren Außentemperaturen geändert.“

Unabhängig von diesem „freiwilligen“ Rückruf hat das KBA den Volkswagen-Konzern im Abgasskandal zu einem schon laufenden Rückruf von insgesamt rund 2,4 Millionen Diesel-Fahrzeugen verpflichtet. Dabei muss eine verbotene Software entfernt werden, die Abgaswerte manipuliert.

Die geänderten Einstellungen beim Porsche Macan sollen laut dem Ministerium dazu führen, dass die betroffenen Fahrzeuge jährlich rund 32 Tonnen Stickoxid weniger ausstoßen.