Oberarnbach
Abenteuer auf dem Bauernhof

Buttern, Melken und Tiere füttern rund 300 Kinder nehmen am Kindertag teil

19.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:55 Uhr

Foto: Andrea Hammerl

Oberarnbach/Winkelhausen (SZ) Welches Ei schwimmt, welches geht unter - das alte oder das frisch gelegte? Wie viel frisst eine Kuh jeden Tag? Jede Menge Informationen erhalten Kindergarten- und Schulkinder beim Kindertag auf dem Bauernhof.

Alle zwei Jahre ruft der Bauernverband die Aktion aus. Heuer nehmen im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen sechs Landwirte in den kommenden zehn Tagen teil. Den Auftakt haben Anneliese und Hans Böhm in Oberarnbach gemacht, die Besuch der Viertklässler aus Berg im Gau bekommen, sowie Andrea und Werner Hipper, die 18 Kindergartenkinder des Kindergartens St. Placida Langenmosen auf ihrem Hof in Winkelhausen willkommen heißen. Dort gibt es für die Kleinen jede Menge Viecher anzuschauen - mehr als 100 Kühe, einige Pferde, dazu Hund, Katze, Hühner und Hasen. Doch bevor es zu den Tieren geht, dürfen die Kindergartenkinder eigenhändig buttern. Unterstützt von Gastgeberin Andrea Hipper, der neu gewählten Ortsbäuerin von Langenmosen, ihrer Stellvertreterin Maria Mayr, Erzieherin Marlene Göhring, Kinderpflegerin Heike Hauptmann und Heilerziehungspflegerin Silvia Bichle schütteln sie kräftig mit Milch gefüllte Gläschen, bis sich nach fünf bis zehn Minuten das Milchfett absetzt und zu Butter wird. Klara (4) ist stolz darauf, dass sie es alleine geschafft hat, Butter herzustellen. Die meisten aber wechseln sich mit dem Schütteln ab. Anfangs ist der Ehrgeiz noch da, manche hüpfen beim Schütteln, um noch mehr Kraft auszuüben. Am Ende sind die Erwachsenen sehr zufrieden mit den Kleinen und lassen sie kurz auf dem Hof spielen, ehe sie die Henne mit ihren acht Küken bewundern und mit Brotkrümeln in einem kleinen, abgedeckten Gehege füttern dürfen. "Unsere Hühner haben kein Dach", kommentiert Julia den Deckel, den Hipper für die Kinder hochgehoben hat, und erfährt, dass es um die Sicherheit der Küken geht. Das leuchtet Julia ein, denn "wir haben keine Küken". In der Scheune hat Hipper die Tagesration einer Kuh aufgebaut, zeigt den Kindern Mais- und Heusilage, Maismehl, Maiskörner, gemahlenes Getreide und Mineralfutter sowie die Futtermischmaschine, in der es zusammengemischt wird.

Während sich die Kindergartenkinder an Kühe eher wenig herantrauen, wollen alle die Pferde füttern. Karotten, Brot und teilweise Äpfel haben sie von zu Hause mitgebracht. "Ich dachte das ist für die Pferde gedacht", spricht Göhring einen kleinen Jungen an, der genüsslich selber kaut. Stellvertretende Kreisbäuerin Gisela Steib erzählt zum Auftakt des Kindertages, dass im Landkreis rund 300 Kinder auf sechs Höfen zu Gast sein werden, insgesamt werden in der Region einschließlich Eichstätt und Pfaffenhofen fast 2000 Kinder und 22 Landwirte teilnehmen. "Es ist nicht selbstverständlich für Landwirte, Fremde auf den Hof zu lassen", sagt sie, "aber es ist wichtig, dass Kinder erfahren, wo ihr Mittagessen wächst". Vier Stationen hat das Ehepaar Böhm auf seinem Hof aufgebaut. Die Schulkinder dürfen zunächst am Gummieuter Melken üben und besuchen dann die Kühe im Stall mit Hans Böhm. An der zweiten Station geht es um verschiedene Kartoffelsorten, die stellvertretende Ortsbäuerin Petra Felbermaier den Kindern zeigt. Ortsbäuerin Petra Koppold stellt Hafer, Gerste, Roggen und Weizen vor und fragt unter anderem, wozu Hafer außer als Pferdefutter noch gut sei? Haferflocken kennen die meisten. Bei Bianca Loderer an der vierten Station erfahren die Schüler der Klassen 4a und 4b sowie ihre Klassenleiterinnen Marion Hummel und Manuela Stengel, dass frische Eier in einem Wasserglas nach unten sinken, während alte aufgrund der Luftblase oben schwimmen.

Ebenfalls an der Aktion beteiligt sind Thomas Knöferl in Aresing, Josef und Manuela Golling in Ehekirchen, Markus und Anita Martin in Kunding sowie Anton und Gisela Steib in Sandizell.