Abenshochwasser: In Mainburg laufen die Aufräumarbeiten

05.06.2013 | Stand 03.12.2020, 0:04 Uhr
Unter Wasser stand am Montag der Kreisverkehr am Griesplatz in Mainburg. Mittlerweile sind die Anwohner mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. −Foto: DK

Mainburg (DK) Die Abens hat sich in ihr Bett zurückgezogen, der Hochwasseralarm in Mainburg ist vorbei. Zurück blieben die Spuren der braunen Brühe – und jede Menge betroffene Bürger.

Die Anlieger, die tapfer gegen die Fluten gekämpft hatten, begannen sofort mit den Aufräumarbeiten, die sich noch einige Tage hinziehen werden. Relativ schnell ist der Pegel der Abens wieder gesunken. Nachdem der Fluss in der Nacht auf Montag auf ein historisches Hoch von 1,8 Meter angeschwollen war und damit den Katastrophenalarm im Landkreis ausgelöst hatte, war wenige Stunden später fast nur noch die Hälfte übrig. In der folgenden Nacht unterschritt die Abens die Ein-Meter-Marke. Normal sind weniger als 50 Zentimeter. Zwei Umstände verhinderten in Mainburg großflächige Überschwemmungen, die bei einem derartigen Pegelstand zu erwarten gewesen wären. Zum einen war es das Mitte der 1990er Jahre aufgelassene Wehr an der Köglmühle. Dort können die Fluten breiträumig entweichen. Zum Zweiten steht mit der Schöllwiese ein Retentionsreservoir zur Verfügung. Dieses Auffangbecken schützte vor allem die bebauten Grundstücke an der gegenüberliegenden Uferstraße.

Landrat Hubert Faltermeier (FW) und Mainburgs Bürgermeister Josef Reiser (SLU) waren sich bei einer Besprechung am Montagmittag einig, Lehren aus der Katastrophe zu ziehen. In Mainburg, so viel steht schon fest, wird die Debatte um eine mögliche Hochwasserfreilegung der Innenstadt, um die es in den vergangenen Monaten sehr ruhig geworden ist, erneut geführt werden müssen. Nächste Woche will Reiser eine erste Hochwasserbilanz ziehen.

Von den Fluten blieb auch die Wolf GmbH, Systemspezialist für Heizung, Klima, Lüftung und Solar und größter Arbeitgeber im Landkreis Kelheim, nicht verschont. Die Keller der großen Produktionshallen sind vollgelaufen. Die Höhe des Schadens lässt sich aktuell noch nicht beziffern. „Dank der Unterstützung von Feuerwehr und THW haben wir die Lage schnell in den Griff bekommen und weitere Schäden verhindert“, erklärte Geschäftsführer Christian Amann zur Lage auf dem Werksgelände. Jedoch stellte auch er sich die Frage, wie sich solche Überflutungen künftig vermeiden lassen. „Hier würden wir uns einen besseren Hochwasserschutz seitens der Stadtverwaltung und der umliegenden Gemeinden wünschen“, erklärte Amann. Trotz der Schäden ist Wolf offenbar mit einem blauen Auge davongekommen. Die Produktionsabläufe seien durch das Hochwasser nicht beeinträchtigt worden. „Liefertermine und -zeiten sind daher nicht betroffen“, teilte das Unternehmen mit. Ebenfalls nicht gefährdet ist der Tag der offenen Tür am kommenden Sonntag. Dann will Wolf mit rund 20 000 erwarteten Besuchern das 50-jährige Bestehen feiern.