Ingolstadt
"Ab jetzt spielen wir Play-off-Eishockey"

Trainer Sohlmann stimmt ERC-Frauen vor dem Hauptrundenfinale in Mannheim schon auf K.-o.-Runde ein

15.02.2019 | Stand 02.12.2020, 14:37 Uhr

Ingolstadt (DK) Für das Eishockey-Frauenteam des ERC Ingolstadt geht die Saison in die entscheidende Phase: Mit den Partien bei den Mad Dogs Mannheim (Samstag, 19.45 Uhr und Sonntag, 12.30 Uhr) endet für den Tabellendritten an diesem Wochenende die Hauptrunde in der Deutschen Frauen-Eishockey-Liga (DFEL), danach geht es erstmals in eine Play-off-Runde.

Trainer Christian Sohlmann erklärt, worauf es ab jetzt ankommt.

Herr Sohlmann, am Wochenende steht die Generalprobe für die Play-offs an. Wie gehen Sie mit Ihrer Mannschaft in die beiden Partien in Mannheim?

Christian Sohlmann: Es ist das Spiel Dritter gegen Fünfter und könnte somit auch ein Play-off-Viertelfinale sein. Wir wollen diese Spiele natürlich nutzen, um ein Stück weit schon in den richtigen Modus zu kommen. Es ist klar angesprochen, dass in den Play-offs einfacher gespielt und die Fehler minimiert werden müssen. Unser Plan ist, dass wir bereits in Mannheim Play-off-Eishockey spielen.

Auf Rechenspiele, wonach Sie noch einen Sieg für die Sicherung des dritten Platzes brauchen, lassen Sie sich somit erst gar nicht ein.

Sohlmann: Uns würden sogar zwei Punkte aus den beiden Partien reichen, da wir bei Punktgleichheit im direkten Vergleich mit Bergkamen vorne liegen. Aber ganz ehrlich: Wenn wir in Mannheim jetzt nicht volle sechs Punkte holen, haben wir nächste Woche in den Play-offs ohnehin ein Problem.

Gehen Sie mit dem stärksten Kader in die heiße Saisonphase?

Sohlmann: Es gibt schon Spielerinnen, die sich mit dem einen oder anderen Wehwehchen rumplagen, aber das ist nichts Wildes. Tatsächlich ausfallen für das Saisonfinale wird wohl nur Verteidigerin Ann-Kathrin Voog, die uns durch ihren Syndesmosebandriss ja schon seit Dezember fehlt. Ansonsten sind alle fit.

Entsprechend haben die Nationalspielerinnen Andrea Lanzl, Nicola Eisenschmid und Sorsha Sabus die Länderspielreise nach Russland auch gut überstanden?

Sohlmann: Sie haben schon ein bisschen gekränkelt, waren ein wenig verschnupft, haben zuletzt aber wieder ganz normal mit der Mannschaft trainiert. Kein Problem.

Ursprünglich hätten Sie vor diesem Wochenende zwei Wochen spielfrei gehabt. Dann wurde kurzfristig das Nachholspiel bei Spitzenreiter Memmingen in diese Pause gelegt. Ein Nachteil?

Sohlmann: In Memmingen haben wir dann 1:4 verloren, fast ein bisschen zu hoch. Nachdem es eigentlich ein freies Wochenende war, und die Partie für die Tabelle keine wirkliche Bedeutung mehr hatte, habe ich den Spielerinnen, die etwas gebucht hatten, auch den Urlaub zugestanden. Wir sind deshalb in Memmingen ohne unsere Importspielerin Kiersten Falck und mit nur zwölf Spielerinnen aufgelaufen. Aber das spielt jetzt keine Rolle mehr. Das freie Wochenende danach hat dann allen nochmal gut getan, um die Akkus aufzuladen. Die Einheiten in dieser Woche waren jedenfalls sehr intensiv.

Also steigen bei den Spielerinnen Spannung und Vorfreude . . .

Sohlmann: . . . auf jeden Fall. Da ist schon eine Art freudige Erwartung zu spüren. Mit Ausnahme der beiden Importspielerinnen aus den USA und Andrea Lanzl, die das in Schweden schon erlebt hat, hat noch keine meiner Spielerinnen Play-offs gespielt.

Und bei Ihnen? Kribbelt es da auch schon ein wenig?

Sohlmann: Auch wenn ich erst 33 bin, so hab ich doch schon Einiges gesehen in unserem Sport. Entsprechend bin ich da doch relativ entspannt. Ich finde es grundsätzlich aber sehr gut, dass es diese Play-offs gibt und nicht wie bisher, die Saison vielleicht schon im Dezember im Eimer ist, weil man ein paar Punkte hat liegen lassen. So kommt auch zum Ende der Runde nochmal Spannung auf.

Das Gespräch führte Norbert Roth.
 
ERC HAT RANG DREI FEST IM VISIERIn der Deutschen Frauen-Eishockey-Liga (DFEL) wird der Meister in dieser Saison erstmals durch Play-off-Spiele ermittelt. Nach der Hauptrunde treffen dabei im Halbfinale der Vorrundenerste auf den -vierten und der Vorrundenzweite auf den -dritten. Diese Partien (23.2. - 2.3.) ebenso wie das anschließende Finale (9.3. - 17.3.) werden nach dem Modus "Best of Three" ausgespielt. In der Tabelle haben Memmingen (69 Punkte) und Planegg (63) die ersten beiden Plätze praktisch sicher. Der ERC als Dritter (50) kann nur noch dann hinter den Vierten Bergkamen (49) zurückfallen, wenn er am anstehenden Doppelspieltag (Samstag, 19.45 Uhr und Sonntag, 12.30 Uhr) in Mannheim keinen Sieg einfährt. Weil davon auszugehen ist, dass Bergkamen am letzten Spieltag bei Schlusslicht Hannover gewinnt, reicht den Panthern aufgrund des besseren direkten Vergleiches aber schon ein Zwei-Punkte-Wochenende, um Rang drei zu verteidigen. Der ist deshalb wichtig, weil der ERC dann zumindest im Halbfinale dem überlegenen Primus Memmingen aus dem Weg gehen würde.