Eichstätt
Ab Ende Juli soll der Probebetrieb laufen

19.05.2010 | Stand 03.12.2020, 4:00 Uhr

Der Bau des neuen Biomasseheizwerks am Volksfestplatz schreitet voran: Am gestrigen Mittwoch wurde der Heizkessel (grün) ins Gebäude gehievt. - Foto: kno

Eichstätt (kno) Das Biomasseheizwerk am Volksfestplatz nimmt Gestalt an: Die Außenwände stehen bereits, gestern wurden der riesige Brennkessel und der dazugehörige Wärmetauscher von einem Spezialkran ins über neun Meter hohe Gebäude gehievt. In den kommenden Wochen werden das Dach draufgesetzt, das Lager für die Holzhackschnitzel fertig gestellt und die jeweils 22 Meter hohen Kamine installiert, damit der Probebetrieb Ende Juli beginnen kann.

Regulär ans Netz gehen soll das Heizwerk dann im Oktober – pünktlich zu Beginn der Heizperiode. In Spitzenlastzeiten wird dann ein Gaskessel unterstützend einspringen.

 
Bekanntlich sollen unter anderem die Gebäude der Universität, das Schulzentrum Schottenau, die Klinik Eichstätt und kirchliche Liegenschaften mit umweltfreundlicher Fernwärme beliefert werden. 2011 wird auch die Bereitschaftspolizei angeschlossen. Der Kessel hat eine Leistung von 2500 Kilowatt: Damit können rund 18 Millionen Kilowattstunden Wärme pro Jahr erzeugt werden. Zum Vergleich: Die Stadtwerke Eichstätt, gleichzeitig Betreiberin des Biomasseheizwerks, verkaufen jährlich rund 180 Millionen kWh Erdgas.

Das neue Fernwärmenetz ist zum größten Teil fertig gestellt, die restlichen Rohre werden in den nächsten Wochen in Richtung Bischöfliches Seminar verlegt. Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf 3,3 Millionen Euro. Pro Jahr werden etwa 5200 Tonnen Holzhackschnitzel verbrannt. Überwiegend kommt das Material von einem Großzulieferer aus dem Bayerischen Wald. 20 Prozent des Bedarf sollen aber örtliche Anbieter abdecken, so Stadtwerkeleiter Wolfgang Brandl.

Um die "inneren Werte" auch nach außen hin zu dokumentieren – und natürlich zur optischen Aufwertung –, würden die Betonwände mit einer senkrechten Holzlattung verkleidet, so Wolfgang Brandl.