Böhmfeld
Ab 2018 gibt es wieder neue Bauplätze

Bürgerversammlung in Böhmfeld mit vielen Informationen zur Gemeinde und "Kultur im Kotterhof"

20.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:53 Uhr

Engagierte Redner bei der Böhmfelder Bürgerversammlung: Kulturbeauftragte Petra Strehler, Asylbewerber Mohammad, Bürgermeister Alfred Ostermeier sowie Susanne Schipper, Sprecherin des Helferkreises Asyl (von links). - Foto: Adamo

Böhmfeld (EK) Umfangreiche Informationen zur Gemeinde und die "Kultur im Kotterhof" setzten Akzente in der knapp zweistündigen Bürgerversammlung in Böhmfeld. Anregungen oder Beschwerden aus der Zuhörerschaft gab es - außer der Frage nach einer Wärmebildkamera für die Feuerwehr - nicht.

Der Saal im Sportheim des FC Böhmfeld war gut gefüllt. Bürgermeister Alfred Ostermeier listete die Stammdaten der Gemeinde auf: stagnierende Einwohnerzahl infolge weniger Geburten und eines Patts bei Zu- und Wegzügen. Die Einwohnerzahl liegt zurzeit bei rund 1730.

Trotz hoher Investitionen in den letzten Jahren betragen die Gemeinderücklagen 1,5 Millionen Euro, teilte Ostermeier mit. Weitere zwei Millionen Euro werde der jüngst abgewickelte Verkauf der gemeindlichen Bauplätze in die Kasse bringen, eine zusätzliche Million die Erschließungsbeiträge der Käufer. Der gemeindliche Baulandpreis von 155 Euro pro Quadratmeter sei unschlagbar günstig im Vergleich mit umliegenden Kommunen, sagte der Gemeindechef. Mindestens 100 Euro pro Quadratmeter mehr kosteten Bauplätze aus privater Hand in Böhmfeld. "Momentan haben wir keinen gemeindlichen Bauplatz mehr", betonte er. Erst 2018 würden im neuen Baugebiet "Im Lehen" am Westrand von Böhmfeld wieder Bauparzellen von der Gemeinde zur Verfügung stehen.

Bei rund 750 000 Euro bewegen sich die Schulden, hauptsächlich bestehend aus niedrig verzinsten Darlehen für Krippe und Hort. 411 Euro beträgt die derzeitige Pro-Kopf-Verschuldung - bei einem Landesdurchschnitt von 600 Euro in vergleichbaren Kommunen. Trotz solider Finanzen sei auch in den kommenden Jahren Sparsamkeit angesagt, kündigte Ostermeier an.

In der 2013 in Betrieb genommenen Kinderkrippe mit Hort sind 23 der insgesamt 24 Krippenplätze belegt, im Hort 34 der insgesamt 50 Plätze. Fünf der insgesamt 75 Plätze im Kindergarten Sankt Marien sind noch frei. "Ohne den Schulverband Böhmfeld-Hitzhofen wäre unsere Grundschule tot", erklärte der Bürgermeister. Die derzeitigen vier Klassen in Böhmfeld besuchten 55 ortsansässige Kinder und 36 aus Hofstetten.

Ostermeier gab bekannt, dass von den 30 neu entstandenen Parzellen auf dem erweiterten gemeindlichen Holzlagerplatz bereits 27 verpachtet seien. Auf dem alten Gelände würden 25 Plätze hergerichtet. Im Laufe des nächsten Jahres sollte deshalb die Räumung der alten Plätze beziehungsweise der Umzug abgeschlossen sein.

Mit Blick auf kürzlich von der Gemeinde gekaufte und weiterverpachtete landwirtschaftliche Grundstücke in den Flurbereichen "Tonberg" und "Im Kessl" machte Ostermeier klar: "Wir spekulieren nicht mit Ackerland, sondern wir brauchen Tauschflächen für Ausgleichsbereiche für Baugebiete und Regenwasserversickerbecken."

22 000 Euro hat die Umstellung der kompletten Straßenbeleuchtung gekostet. Der Bürgermeister wies darauf hin, dass dieses Geld innerhalb von drei Jahren eingespart werde durch den nun um zwei Drittel niedrigeren Stromverbrauch.

Ein "Dauerproblem" sei die Schülerbeförderung speziell zum Gymnasium Gaimersheim, informierte Ostermeier. Landratsamt, INVG, Busunternehmer sowie die Gemeinden Gaimersheim, Hitzhofen und Böhmfeld bemühten sich seit längerer Zeit mit Hochdruck um eine Lösung. Jetzt werde Abhilfe in Form der Integration der Linie 55 in die Linie 50 erwartet.

"Grandios war der konkurrenzlose Sieg für Böhmfeld im Landkreis beim diesjährigen Wettbewerb €šUnser Dorf hat Zukunft €˜ für Ortschaften mit 600 bis 3000 Einwohnern", schmunzelte der Rathauschef. Mitbewerber habe es nicht gegeben. Die Fortsetzung sei nun der Bezirksentscheid, bei dem das Dorf 2003 Gold gewonnen habe. Schön wäre es, wenn sich beim Rundgang mit der Jury möglichst viele Bürgerinnen und Bürger einfänden, wandte sich Ostermeier an die Dorfbewohner. Ein dickes Dankeschön des Bürgermeisters ernteten die Schulweghelfer, die Organisatorinnen des gemeindlichen Ferienprogramms, alle Ortsvereine und Gruppen, das "Haus für Kinder", die Pfarrei und Kirchenverwaltung, der Wasserzweckverband und die Verwaltungsgemeinschaft Eitensheim.

Petra Strehler blickte zurück ins vergangene Kulturjahr und stellte das Programm 2017 "Kultur im Kotterhof" vor. Sie hob hervor, dass es für sie ein "Glücksfall" sei, fest angestellte Kulturbeauftragte der Gemeinde Böhmfeld sein zu dürfen, und dass ihre Tätigkeit "wahnsinnig spannend" sei. Wichtig sei ihr ein Programm für Jung und Alt.