Geisenfeld
80.000 Euro Zuschuss nach Vohburg

Räte billigen einstimmig städtische Finanzspritze für zukünftiges Evangelisches Gemeindezentrum

30.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:17 Uhr
Das frühere, mittlerweile abgebrochene Gemeindehaus der evangelischen Christen in Geisenfeld −Foto: Gerhard Kohlhuber

Geisenfeld/Vohburg (kog) Für den Neubau des Evangelischen Gemeindezentrums in Vohburg gewährt die Stadt Geisenfeld einen Zuschuss von 80?000 Euro. Dies hat der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Trotz vereinzelt geäußerter Bedenken fiel der Beschluss letztlich einstimmig.

42 Jahre lang ist das Gemeindehaus in der Mühlstraße die Heimat der evangelischen Christen in Geisenfeld gewesen - bis es im Frühsommer 2013 aufgegeben wurde. 2015 wurde das Gebäude, das rund 1100 Quadratmeter große Grundstück wurde vom Kirchengemeindeamt Ingolstadt verkauft. Der Erlös von rund 560 000 Euro fließt in die Finanzierung des neuen Gemeindezentrums in Vohburg. Dieses soll dann zentrale Anlaufstelle für alle rund 2400 Angehörigen der Kirchengemeinde werden, dessen Gebiet sich auf das Areal zwischen Pförring, Ernsgaden und Rottenegg erstreckt. Davon profitieren werden dann auch die knapp 900 Bürger mit evangelischem Glauben, die in Geisenfeld gemeldet sind.

Indirekt errechne sich aus deren Zahl die Höhe des Zuschusses, der nun von der Stadt Geisenfeld erbeten wurde, berichtete in der jüngsten Stadtratssitzung Bürgermeister Christian Staudter, der dann das Finanzierungskonzept vorstellte. Die geschätzten Kosten lägen bei 2,1 Millionen Euro, von denen eine Million die evangelische Landeskirche trage. Ziehe man den Erlös aus dem Verkauf des Geisenfelder Grundstück ab, bleibe ein zu finanzierender Betrag von etwa 500 000 Euro. Von diesen übernehme, so habe er gehört, die Stadt Vohburg 200 000 und die Kirchengemeinde 100 000 Euro, womit ein Restbetrag von 200 000 Euro verbleibe, der über Zuschüsse der Gemeinden im Einzugsgebiet gedeckt werden solle. Und dabei, so Staudter, kämen für die Stadt Geisenfeld rund 80 000 Euro heraus.

Hans Kuffer (UL) warf die Frage auf, ob denn mit dem staatlichen Erlös aus dem Grundstücksverkauf nicht schon genug Geld aus Geisenfeld in das Projekt fließe. Vielleicht habe die evangelische Kirchengemeinde das Grundstück ja in den 1970er Jahren von der Stadt Geisenfeld geschenkt bekommen, womit diese hier ja ihre Pflichten schon übererfüllt hätte.

Da sei er überfragt, antwortete Bürgermeister Christian Staudter (USB), doch Hans Schranner (CSU) konnte weiterhelfen. Er sei genau dieser Frage nachgegangen, so Schranner, und habe dabei erfahren, dass die evangelische Kirchengemeinde das Grundstück damals "regulär gekauft" habe.

Reinhard Bachmeier (USB) wollte wissen, was denn die Stadt Geisenfeld 2010 als Zuschuss für das 1,3 Millionen Euro teure katholische Pfarrheim gezahlt habe. 30 000 Euro waren es, so der Bürgermeister - doch könne man beides miteinander vergleichen? Nein, war sich das Gremium am Ende mit Gabriele Bachhuber (CSU) einig: Weil das Evangelische Gemeindezentrum in der Hartackerstraße auch als Gotteshaus fungieren werde.

Mit dem Bau begonnen werden soll nach Auskunft von Pfarrer Reinhard Wemhöner im Frühjahr 2018, auf die Fertigstellung hofft man für "Erntedank 2019". Und was passiert in Geisenfeld, wenn es mal in Betrieb ist? Wemhöner geht davon aus, "dass sich da die nächsten Jahre überhaupt nichts ändert." So sollen die Sonntagsgottesdienste für die evangelischen Christen in Geisenfeld weiterhin 14-tägig in der katholischen Kirche in Ainauer Kirche stattfinden, wo sie bereits seit Pfingsten 2013 abgehalten werden. Und auch an den Seniorennachmittagen, dimonatlich einmal im Caritas-Altenheim stattfinden, soll sich nichts ändern. Wemhöner: "Da wird den Geisenfeldern nicht weggenommen."