Neuburg
75.000 Landkreisbürger haben die Wahl

Fakten rund um die Bundestagswahl im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen am 24. September

28.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:35 Uhr
hre Kreuzchen dürfen in knapp einem Monat rund 75 000 Landkreisbürger machen. Die Wahlbenachrichtigungen gehen dieser Tage bei den Bürgern ein. −Foto: Janda

Neuburg (DK) Die Bundestagswahl in knapp einem Monat läuft im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen diesmal etwas anders ab als sonst. Vor dem Urnengang am 24. September geben wir einen Überblick über die wichtigsten Fakten.

Deutschland wählt einen neuen Bundestag. In knapp einem Monat, am 24. September, sind auch die Bürger im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen zum Urnengang aufgerufen. Nach Mitteilung des Landratsamts ist die Zahl der Stimmberechtigten im Vergleich zur Wahl vor vier Jahren deutlich angestiegen. Karen Johannsen, zuständige Sachbearbeiterin für die Bundestagswahl, geht diesmal von gut 75 000 Wahlberechtigten aus. Diese Zahl an Stimmzetteln haben jedenfalls die Gemeinden beim Landratsamt geordert. Die genaue Anzahl wird erst kurz vor dem 24. September feststehen, dann schließen die Rathäuser ihre Wählerverzeichnisse. Und auch die Wahl selbst fällt diesmal etwas anders aus als bisherige Urnengänge.

Was ist diesmal anders?

Der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen ist erstmals bei einer Bundestagswahl zweigeteilt. Während der Norden mit etwa 53 000 Stimmberechtigten beim Wahlkreis Ingolstadt bleibt, wechseln sechs Gemeinden südlich des Donaumooses mit gut 22 000 Einwohnern zum Wahlkreis Freising. Einzig für Aresing bleibt alles beim Alten; die Bürger dort hatten bereits 2013 zu Freising gehört. Rein prozentual geben damit gut 70 Prozent der Wähler ihre Stimme weiterhin im Wahlkreis Ingolstadt ab, die anderen 30 Prozent kommen aus Schrobenhausen, Aresing, Gachenbach, Brunnen, Berg im Gau, Langenmosen und Waidhofen. Für Karen Johannsen und ihre Kollegen bedeutet das natürlich diesmal etwas mehr Arbeit. „Im Endeffekt machen wir jede Tätigkeit doppelt“, erklärt sie. Ein Aufwand, von dem die Bürger natürlich nichts bemerken sollen. Die Verteilung der Stimmzettel sei diesmal an zwei Terminen erfolgt – weil sie auch nicht gemeinsam in Neuburg eintrafen. Und auch die einzelnen Statistiken müssten nun doppelt geführt werden. „Für uns wäre es mit Sicherheit einfacher, wenn es ein Wahlkreis wäre“, weiß Johannsen. Doch diese Debatte sei freilich Sache der Politik.

Wer tritt an?

Die beachtliche Anzahl von 20 Direktkandidaten können die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis wählen – zumindest insgesamt. Geschuldet ist diese Bewerberflut der Teilung des Landkreises, so dass es diesmal auch um die beiden Direktmandate für Ingolstadt und für Freising geht. Als Favoriten gehen in beiden Wahlkreisen die aktuellen Abgeordneten von der CSU ins Rennen, Reinhard Brandl aus Eitensheim und Erich Irlstorfer aus Gammelsdorf. Die SPD schickt in Neuburg ihren Kreisvorsitzenden Werner Widuckel aus Karlskron sowie den Freisinger Studenten Andreas Mehltretter ins Rennen. Mit der gebürtigen Neuburgerin Agnes Krumwiede bewirbt sich bei den Grünen eine frühere Bundestagsabgeordnete um den Wiedereinzug, ihr Freisinger Pendant ist die Pfaffenhofenerin Kerstin Schnapp. Mit Jakob Schäuble aus Ingolstadt und Thomas Neudert aus Wolnzach kämpfen die Liberalen für die Rückkehr ins Parlament. Bei der Linken will der Ingolstädter Roland Meier die Nachfolge der langjährigen Abgeordneten Eva Bulling-Schröter antreten, in Freising bewirbt sich Guido Hoyer. Christina Wilhelm und Johannes Huber treten für die AfD an, Angela Mayr und Robert Weller für die Freien Wähler. Bei der ÖDP heißen die Kandidaten Jakob Sedlmeier und Reinhold Beck, bei der Bayernpartei sind Wolfgang Distler und Robert Prado Diaz gesetzt. Im Wahlkreis Ingolstadt treten außerdem der Neuburger Bernd Sandner für Die Partei sowie der Essener Arnold Aschenbrenner für die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands an.

Wer darf wählen?

Anders als bei den Kommunalwahlen dürfen bei der Bundestagswahl nur deutsche Staatsbürger ihre Stimme abgeben. Wahlberechtigt ist jeder Deutsche, der am Wahltag das 18. Lebensjahr vollendet hat. Zudem muss er oder sie nach Erreichen des 14. Lebensjahres und innerhalb der vergangenen 25 Jahre mindestens drei Monate lang ununterbrochen in Deutschland gelebt haben. Auch Deutsche im Ausland dürfen ihre Stimme abgeben.

Wo ist die Wahl?

Die Briefwahl erfreut sich nach wie vor steigender Beliebtheit. Das macht sich auch in den Gemeinden bemerkbar, wo diesmal 49 Briefwahlvorstände eingerichtet sind. Zum Vergleich: Vor vier Jahren waren es noch zwölf weniger. Gleichzeitig geht die Zahl der Wahllokale zurück. Viele Gemeinden reagieren damit auf das Problem, dass bei weniger als 50 Stimmabgaben in einer Urne die Wahrung des Wahlgeheimnisses gefährdet wäre. Unter anderem in Ehekirchen und Burgheim haben die Gemeinderäte aus diesem Grund mehrere Stimmbezirke zusammengefasst.