Eichstätt
58.000 Euro für Bildung und Gesundheit

Eichstätter Verein Elote stellt Jahresbericht vor - Einsatz im krisengeschüttelten Guatemala

27.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:01 Uhr
In Bildung und Ausbildung sowie die ländliche Entwicklung investiert der Verein Elote in Guatemala. −Foto: Leipold

Eichstätt (EK) Mit knapp 58.000 Euro förderte Elote e.V.

im Jahr 2017 lokale Bildungs- und Gesundheitsprojekte im mittelamerikanischen Guatemala. "Die Hilfe im Land der Maya ist heute nach wie vor dringend nötig", erklärt Hans Leipold, stellvertretender Vorsitzender der Eichstätter Guatemala-Hilfe.

 

In der Tat kommt das krisengeschüttelte Land auch 20 Jahre nach Beendigung des Bürgerkriegs nicht zur Ruhe: "Die soziale Situation vor allem unter der indigenen Landbevölkerung verschlechtert sich spürbar. Mittlerweile gilt jedes zweite Kind unter fünf Jahren landesweit als chronisch unterernährt", so der Eichstätter weiter.

Die selbst für lateinamerikanische Verhältnisse extrem ungleiche Verteilung an Reichtümern und Grundbesitz hat sich seit der Kolonialisierung durch die Spanier nicht verbessert, heute erschweren Landraub durch Großgrundbesitzer für die Produktion von Exportgütern wie Palmöl und der Klimawandel die Situation indigener Kleinbauern. Guatemala, das selbst nur den minimalen Anteil von 0,5 Prozent an den weltweiten Klimagasemissionen produziert, gehört zu den zehn am stärksten vom Klimawandel betroffenen Ländern. Starkregen und immer ausgedehntere Dürreperioden vernichten ganze Ernten und Existenzen. Die Familien können sich von den Erträgen ihrer Mais- und Bohnenfelder immer weniger selbst ernähren. Um den Kindern aus verarmten Mayafamilien eine Perspektive zu geben, investiert der Verein in Bildungsprojekte. Schwerpunktprojekt war auch im Jahr 2017 die Fachschule für Ländliche Entwicklung bei der Fundación Nueva Esperanza (Stiftung Neue Hoffnung) in Rabinal, in der Leipold selbst ein Jahr mitgearbeitet hat. Jugendliche werden im weiterführenden Schulinstitut in Theorie und Praxis zu Fachkräften in den Bereichen Landwirtschaft und Gemeindeentwicklung ausgebildet. Gemeinsam mit den über 130 Schülerinnen und Schülern experimentiert die Fachschule auch mit alternativen Agrarprodukten, Anbauformen und Ressourcen sparenden Bewässerungssystemen. Die späteren Absolventen sollen lernen, die Projekte in ihren Heimatgemeinden selbstständig umzusetzen und so zur Ernährungssicherung und Einkommenssteigerung beizutragen. Weil der Lebensstil in den westlichen Ländern gravierende Auswirkungen auf die Lebensbedingungen in weit entfernten Regionen hat, engagiert sich der Verein Elote in Deutschland auch mit Bildungsmaßnahmen für eine nachhaltige globale Entwicklung. "Wir wollen Schüler und die breite Öffentlichkeit hierzulande zu einem zukunftsfähigen Denken und Handeln befähigen. Hierzu gehört auch, dass wir uns der Auswirkungen des eigenen Handelns auf Mensch und Natur in anderen Weltregionen bewusst werden." Notwendig für eine weltweite nachhaltige Entwicklung sind in erster Linie ein ressourcenschonenderes und klimafreundlicheres Verhalten jedes Einzelnen.

Neben der Fachschule für Ländliche Entwicklung förderte Elote ein Straßenkinder- und Grundschulprojekt in einem Armenviertel der Großstadt Quetzaltenango sowie Gesundheitsprojekte in schwer zugänglichen Maya-Gemeinden im westlichen Hochland. "Auch hier vertrauen wir auf das Engagement und die Expertise der guatemaltekischen Partnerorganisationen. Für uns ist klar, dass die Hilfe zur Selbsthilfe das wirkungsvollste Instrument zur Bekämpfung von Armut, Krankheiten und Hunger ist", so Leipold.

Für die weitere Finanzierung der Projekte ruft Elote e.V. aktuell zu Spenden auf. Spendenbescheinigungen können ausgestellt werden. Spenden werden zu 100 Prozent an die Projekte weitergegeben.

 

Spendenkonto: BIC: GENO DE M1 GLS / IBAN: DE29 4306 0967 8207 4256 00 / GLS-Bank; weitere Informationen: www.elote.de.