Röttenbach
58 knusprige Brotlaibe warten auf Genießer

Brotbackfest in Röttenbach lockt zahlreiche Besucher Anschnitt statt Anstich als Auftakt

31.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:42 Uhr

Brotanschnitt beim Brotbackfest in Röttenbach: Landrat Herbert Eckstein, Walter Glossner vonn der Brauerei Felsenbräu, Röttenbachs Bürgermeister Thomas Schneider, Pfarrkurator Jürgen Vogt und Ludwig Seybold vom Heimat- und Gartenbauverein (von links) stoßen gemeinsam an. - Foto: Schrenk

Röttenbach (srk) Zu seinem großen Brotbackfest auf dem Festplatz an der Heidecker Straße in Mühlstetten hat der Heimat- und Gartenbauverein Röttenbach/Mühlstetten (HGV) am Wochenende eingeladen. Der traditionelle Bieranstich gilt dabei eigentlich immer als Startschuss für die zweitägigen Feierlichkeiten.

Doch in diesem Jahr war alles anders: Die Besucher wunderten sich schon, dass um 16 Uhr das Fass mit dem Festbier noch nicht bereitstand. Gespannt wartete man auf die Begrüßung durch Ludwig Seibold, den Schatzmeister des Vereins und neben der Vorsitzenden Ingrid Merlein der Organisator des Brotbackfestes. Und nach seinem "Endlich geht's los!" verkündete er gleich die Neuigkeit: Erstmals wird das Brotbackfest nicht wie noch in der Einladung angekündigt mit dem Bieranstich eröffnet, sondern mit dem Brotanschnitt.

Der für die Brotausgabe zuständige Anton Pflock hatte den Ehrengästen drei der insgesamt 58 für dieses Fest besorgten Krustenbrotlaibe der Bäckerei Schmidt zum Anschneiden bereitgestellt. Gemeinsam bemühten sich Landrat Herbert Eckstein, Bürgermeister Thomas Schneider und Pfarrkurator Jürgen Vogt um einen möglichst geraden Anschnitt der wuchtigen Brotlaibe. Während der Geistliche schon bald das Handtuch warf, erwiesen sich der Landrat und der Bürgermeister als wahre Brotschneidekünstler.

Ludwig Seibold bedankte sich bei seinen Vereinsfreunden, die in den letzten beiden Wochen der Vorbereitung unermüdlich im Einsatz waren. Ein solches Fest auszurichten, funktioniere nur, wenn man sich auf die vielen Helfer verlassen könne, sagte Ludwig Seibold. Für die Küche waren dies Marga Liegel, Claudia Zintl, Erna Wurm, Betty Pflock, Elfriede Arnold, Martina Karg, Sonja Gerstner, Simone Schlosser, Anita Grimm, Claudia Weißbeck und Valentin Ströfer. Bedient wurden die Gäste von Traudl Leidhäusl, Adelheid Schneider, Hilde Schielein sowie Steffi Gillich und am Ausschank halfen Heinz Karg, Loni Kupfer, Viktor Biaetetzki, Helmut Krug, Lukas Liegel und Tobias Patzak. Für Kaffee und Kuchen sorgten schließlich Christin Rößler, Carmen Michalek, Rosa Kern und Elisabeth Fleischer, während Hannelore Leikam, Hannelore Misch, Betty Pflock, Richard Gerstner und Anton Schmidtlein für stets sauberes Geschirr sorgten.

Als Unterhalterin beeindruckte vor allem Elke Winkler aus Oberheckenhofen auf ihrer Ziehharmonika. Einfühlsam spielte sie beschwingte Melodien auf - und das ganz ohne Noten. An der Losbude sorgten Christa Kauschka und Hannelore Otto für so manche Glücksmomente. Unterstützt wurden sie bei der Tombola von Darleen, Wyona und Theresa. Darüber hinaus standen für die kleinen Besucher ein Karussell, eine Schminkstation, eine Seeschlange, Ballontiere, Glitzertattoos und Ponyreiten auf dem Programm. Also ein Fest für die ganze Familie.

1990 hatte sich der Heimat- und Gartenbauverein dazu entschlossen, das Brotbackfest von Oberbreitenlohe auf die Loy-Wiese am Osthang der Schwäbischen Rezat zu verlegen. "Erwin Ohr als Ortssprecher hatte zahlreiche Bauernbrote vorbacken lassen, die dann Schnitte um Schnitte mit frischer Landbutter, Griebenschmalz, Schnittlauch oder Rettich unter die Schmauser verkauft wurden", schrieb Alfred Gorniak dazu in seiner Chronik von Röttenbach. Noch im Jahre 2012 haben die Familien Ohr und Leikam vor Ort das Brot im Ofen gebacken, das dann von den Besuchern in verschiedenen Variationen ausprobiert werden konnte.

Heute bezieht man das Brot aus Heideck, 500 Liter Bier und 250 Liter Radler aus Thalmannsfeld, den Schweinebraten und das Kesselfleisch vom hiesigen Metzger und die Jura-Bratwürste aus Bergen. Der Betrieb wird von der Familie Loy geführt, die auch dem HGV die Wiese für das Brotbackfest verpachtet.

In Mühlstetten unterhielten die Loys früher selbst eine Landwirtschaft und besaßen einen stattlichen Hof am alten Postweg, der bereits im Mittelalter vom Fürstenhaus Thurn und Taxis als "Beiweg" der Postroute von Nürnberg nach Augsburg angelegt worden war.