Scheyern
50 Flüchtlinge in Ex-Kaserne

Scheyern entscheidet sich dafür, das Gebäude 9 als Unterkunft zu nutzen

12.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:33 Uhr

Scheyern (SZ) Für bis zu 100 Asylbewerber muss Scheyern so bald wie möglich Platz finden, um den momentanen Landkreisquoten gerecht zu werden. Nun sollen in einem ersten Schritt bis zu 50 Flüchtlinge im Gebäude 9 der ehemaligen Kaserne einziehen.

Wohnraum ist knapp. Und eine Belegung von Turnhallen wollen die Gemeinderäte unter allen Umständen vermeiden. Deshalb bietet sich für Scheyern als Problemlösung im ersten Schritt eine Verwendung des Gebäudes 9 der ehemaligen Kaserne an. Das gab Bürgermeister Manfred Sterz (FW) bekannt. „Das Gebäude bietet Platz für 50 Personen und würde sich laut Begutachtung durch das Landratsamt auch eignen“, sagte Sterz. Allerdings müssten der Brandschutz und der Sanitärbereich auf Vordermann gebracht werden. Toiletten sind vorhanden, vorgesehen ist der Einbau von fünf bis sechs Duschen und ein eigener Eingang für die Asylbewerber. Für die einzelnen Räume mit je 24 Quadratmetern rechnet das Landratsamt mit einer Belegung von je vier Personen.

Für die im Gebäude untergebrachten Vereine sind kleinere Umbauten erforderlich, um deren Bereiche zu separieren. Seitens der Räte wurden Bedenken geäußert, weil sich in unmittelbarer Nähe die Grundschule und eine Kinderkrippe befinden. Daraus ergab sich eine längere Diskussion. Dass Flüchtlinge den Pausenhof durchqueren, konnte sich Markus Fiederer (Wählergruppe Gemeinde Scheyern) nicht vorstellen, die Beschaffenheit des Areals aber biete Möglichkeiten, das Problem zu lösen, fügte er an. Eine Hürde gibt es zudem noch zu nehmen: Die Bundesliegenschaftsverwaltung muss der Umnutzung des Gebäudes erst noch zustimmen, was aber in absehbarer Zeit erfolgen werde, sagte Geschäftsleiter Walter Seefried.

Damit ist das Problem aber noch nicht gelöst. So appellierte die dritte Bürgermeisterin Alice Köstler-Hösl (CSU) erneut an die Bürger, freie Wohnräume zur Verfügung zu stellen. Weitere Möglichkeiten sieht Sterz in einer Unterbringung im Kloster. Außerdem werde in absehbarer Zeit ein Haus mit Wohnraum für 16 bis 20 Personen frei, sodass inklusive der bereits untergebrachten Flüchtlinge die Quote vorerst erfüllt werden kann. Darüber hinaus bleibt wohl nur eine Containerlösung am Ortsrand, insofern sich keine Alternativen bieten.