Steinkirchen
50 bewegte Jahre

Ein Blick zurück auf die Geschichte des Oberilmtaler Carnevalvereins

03.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:42 Uhr

Foto: Anton Lönner

Steinkirchen (PK) Der Jubiläumsball des OCV Steinkirchen findet am Freitag nächster Woche statt, eine Woche zuvor blickt der PK auf 50 bewegte Jahre der Faschingsgesellschaft im oberen Ilmtal zurück.

Bereits im Gründungsjahr 1967 stellten die Karnevalisten in Steinkirchen erstmals einen Faschingszug auf die Beine. Seitdem schlängelt sich - mit einer Ausnahme im Jahr 1991, als wegen des Golfkrieges darauf verzichtet wurde - jedes Jahr ein Gaudiwurm durchs obere Ilmtal.

Die Initiatoren des ersten Gaudiwurms waren der Fuhrunternehmer Karl Pfleger (Lausham), Helmut Sommer (Oberpaindorf) und der Gastwirt Michael Sammer aus Steinkirchen. Der erste Faschingszug führte am Faschingsdienstag von Steinkirchen nach Jetzendorf wieder zurück nach Pischelsdorf, Lausham und Langwaid. Bei strahlendem Wetter fuhren an der Zugspitze die Bürgermeister Josef Meßner (Steinkirchen), Georg Grahammer (Pischelsdorf) und Korbinian Wiesheu (Langwaid). Es folgten die Wagen - 28 an der Zahl - mit Motiven aus dem öffentlichen Leben sowie mehrere Fußgängergruppen. Mit dabei waren auch Karl Müller (Oberhausen) und Betty Häusler - sie waren das erste Prinzenpaar in der OCV-Geschichte. Alten Aufzeichnungen ist zu entnehmen, dass beim ersten Gaudiwurm 381 Mark gesammelt wurden. Die Auslagen beliefen sich auf 297 Mark.

Im Herbst 1967 wurde dann in Steinkirchen eine Vorstandschaft gewählt, um die Aufgaben für den Faschingszug besser verteilen zu können. Die erste Führung setzte sich wie folgt zusammen: Erster Vorstand Karl Pfleger, Zweiter Vorstand Helmut Sommer, Kassier Anton Lönner.

Der zweite Faschingszug im Jahr 1968 wurde dann auf den Faschingssonntag gelegt - eine Entscheidung, die bis heute Bestand hat. Erstmals fand in dieser närrischen Saison auch eine richtige Inthronisation des Prinzenpaares Josef I. (Schormair) und Helga I. (Heinze) statt.

Ein weiteres bedeutendes Jahr für den OCV war 1969: Erstmals konnte eine Garde mit elf Mädchen aufgestellt werden, die sich unter der Leitung von Wally Fischer, die neben der Choreografie auch die Kostüme entwarf, auf ihre Auftritte vorbereitete. Und zum ersten Mal übergab der Steinkirchener Bürgermeister Josef Meßner den symbolischen Rathausschlüssel an das Prinzenpaar Franz I. (Grahammer) und Therese I. (Huber). Auch diese Tradition wurde bis heute beibehalten.

Im Amt des Präsidenten wechselten sich bis 1987 Helmut Sommer, Ludwig Edelmann, Rudolf Köhler, Michael Sammer, Josef Bachl und Lydia Meinzer ab, die von 1975 bis 1985 als Nachfolgerin von Wally Fischer die Garde trainiert hatte. Ihr folgte als Präsident von 1997 bis 2001 Michael Grillmair. Dessen Nachfolge übernahm 2015 der bisherige Tonmeister Tobias Winkelmeier. Ihm stehen Marina Eichner, die Prinzessin von 2012, und Christian Bordon zur Seite. 1979 trat der OCV der Föderation Europäischer Narren (FEN) bei. Ein weiterer Höhepunkt in der 50-jährigen Vereinsgeschichte war 1997 der Auftritt des OCV-Paares Bert I. und Anna I. (Ehepaar Diemer) mit ihrem Hofstaat in der Staatskanzlei bei Ministerpräsident Edmund Stoiber. Anlässlich der Grünen Woche in Berlin 2015 wurde das Prinzenpaar des OCV nach Berlin eingeladen und durfte seinen Prinzenwalzer präsentieren. Ein zweites kleines Jubiläum kann übrigens die Kindergarde feiern. Sie besteht nun schon seit 20 Jahren.