46 Meter hoher Funksendemasten

06.05.2009 | Stand 03.12.2020, 4:59 Uhr

An diesem Standort soll der Mobilfunkmast entstehen. Die Stadträte besichtigten den Standort und gaben ihr Einvernehmen.

Neuburg (r) Der Mobilfunkanbieter O2 stellt am Neuburger Klärwerk an der Grünauer Straße einen 46 Meter hohen Funkmasten auf. Die Stadträte besichtigten gestern den Standort und erteilten das gemeindliche Einvernehmen.

Weil die Stadt Eigentümerin der Grundfläche ist, tritt sie auch als Vermieterin auf. Der Standort werde vom Gutachten der Firma enorm empfohlen und solle gegen Entgelt auch von anderen Anbietern genutzt werden. "Uns geht es darum, die Mobilfunkmasten aus Wohngebieten, Kindergärten und Schulen herauszuhalten", erläuterte Oberamtsrat Robert Dießner in Übereinstimmung mit den Mitgliedern des Bauausschusses. Deshalb greife man auch auf die von der Fachfirma empfohlenen Standorte zurück.

O2 wird im Herbst einen Gittermasten aufstellen, der zum Jahresende erstmals funkt. Ein Betonmast gefällt den Stadträten nicht. Der Ort wird von der Grünauer Straße weg Richtung Auwald verschoben, damit der Blick von Residenzschloss Richtung Schloss Grünau nicht leidet. "Diese historische Blickachse darf keinesfalls beeinträchtigt werden", verlangt OB Bernhard Gmehling. Dass Mobilfunk-Gegner den Standort kritisieren werden, sei zu erwarten: "Die Stadt wird wieder schuld sein".

Allerdings sind gemäß dem von der Bürgerinitiative geforderten Gutachten bereits die Richtfunkmasten auf dem BayWa-Gelände, auf dem Schlossturm, auf einem Industriebau am Schleifmühlweg und am Hoffmann-Gebäude realisiert worden. Letzterer gilt als Ersatz für die umstrittenen Anlagen auf der Post in der Münchener Straße.

Insgesamt sind im Stadtgebiet Neuburg vor Jahren 16 Mobilfunkstandorte ermittelt worden. Kleine Antennen unter zehn Meter Höhe sind genehmigungsfrei auf Privathäusern entstanden. Wenn der 46-Meter-Masten am Klärwerk nichts geworden wäre, "dann hätten wir uns auf Wohnhäusern im Ostend umgeschaut", gibt Ullrich Zettel (O2) zu bedenken. Der geplante Gittermast sei mit der Flugsicherung des Nato-Flugplatzes abgestimmt und könne einen Radius von etwa 800 Metern versorgen.

Mitbewerber E plus hat eine Antenne auf einem Wohnblock im Ostend, die Telekom hat das Kreuz der Apostelkirche gemietet – ein Vorgang, der Anfang der 90er Jahre für Wirbel sorgte. O2 betreibt den Masten auf dem BayWa-Gelände – einer von 16 000 Sende-Standorten. 500 weitere sollen heuer in Bayern und Baden-Württemberg dazukommen. Der von der spanischen Telefonica übernommene Anbieter O2 spricht von 16 Millionen eigenen Handy-Kunden.