Ratgeber
45 Grad in zehn Minuten - und Ärger mit der Polizei

Deshalb sollten sie keine Tiere bei Hitze im Auto lassen

15.06.2019 | Stand 02.12.2020, 13:44 Uhr
Ein im Auto eingesperrter Hund. −Foto: Stephan Jansen/Archivbild

26 Grad, strahlender Sonnenschein - die sommerlichen Temperaturen an diesem Wochenende könnten für die meisten nicht schöner sein. Doch in der Hitze lauert auch eine Gefahr: Autos zum Beispiel heizen sich in der Sonne rasend schnell auf - und das kann richtig gefährlich werden. Von Herzstillstand beim Hund oder Ärger mit der Polizei - wir erklären, wieso sie Tiere (und natürlich auch Kinder) bei diesen Temperaturen nicht im Auto zurücklassen sollten - nicht mal fünf Minuten.

Wie schnell es in einem bei sommerlichen Temperaturen abgestellten Auto viel zu heiß wird, hat die Polizei Oberbayern Nord vor diesem Juni-Wochenende nochmal erklärt. Auf Twitter veröffentlichten die Beamten eine Tabelle mit dem Namen "Hitzefalle Auto". Darauf ist gut zu erkennen: Schon zehn Minuten können ausreichen, um in einem geparkten Wagen unerträgliche Temperaturen zu haben: 

Eigentlich ist diese Tatsache fast jedem bekannt. Dennoch müssen immer noch Tiere in heißen Autos leiden. Schockierend zum Beispiel der Fall aus Jülich im April, als ein Hund nach Stunden im heißen Auto sterben musste - und der Besitzer noch einen provokanten Zettel hinterlassen hatte. 

Tiere können sterben

Sauerstoffmangel, Übelkeit, Kreislaufprobleme, Kreislaufversagen und im schlimmsten Fall der Tod: Der Deutsche Tierschutzbund schildert eindringlich, welche Qual schon ein kurzer Aufenthalt im heißen Auto für Hund und Katze werden können. Dabei hilft es im Übrigen kaum, das Fenster aufzulassen. Und auch Schatten bringt wenig Linderung. Im Gegensatz zum Menschen können sich Hunde und Katzen nicht durch Schwitzen über die Haut Kühlung verschaffen und sind deshalb gegenüber Hitze sehr empfindlich, erklären die Experten. Und der Verband sagt auch: "Wer ein Tier bei Hitze im Auto zurücklässt, handelt verantwortungslos und verstößt gegen die Tierschutz-Hundeverordnung." Daneben kann es - wenn aufmerksame Passanten sich an die Polizei wenden - dem Auto an den Kragen gehen.

"Berechtigt, eine Scheibe im Notfall einzuschlagen"

Entdecken Passanten im Sommer einen Hund im geschlossenen Auto, dürfen sie die Scheibe nicht einschlagen um ihn zu retten. Grundsätzlich sei das Sachbeschädigung und nicht erlaubt, sagt Andreas Ackenheil, Rechtsanwalt für Tierrecht in Mainz. Er rät zu zwei Schritten. Zunächst sollte man versuchen, den Besitzer zu finden. Gelingt das nicht, helfe ein Anruf bei der Polizei. Diese sei berechtigt, eine Scheibe im Notfall einzuschlagen - ebenso wie die Feuerwehr.