400 Jahre Ordensgründung gefeiert

20.10.2009 | Stand 03.12.2020, 4:34 Uhr

Schwester Nikola, Dana Placido und Schwester Stephana vertraten das Neuburger Haus der Congregatio Jesu bei der Pilgerreise nach Rom, wo mehr als 1000 Pilger anlässlich des 400. Gründungsjubiläums der Englischen Fräulein zusammenkamen.

Neuburg/Rom (SZ) Das 400-jährige Jubiläum der Ordensgründung feierte die Congregatio Jesu in Rom, wo sich heute noch die Wege der Ordensgründerin Maria Ward nachvollziehen lassen.

Mit dabei unter knapp 200 Pilgern aus Deutschland, insgesamt rund 1000 Pilgern aus aller Welt, waren auch Schwester Nikola und Schwester Stephana aus Neuburg, die von Dana Placido, die sich dem Orden als Gefährtin angeschlossen hat, begleitet wurden. Die drei repräsentierten die Neuburger Niederlassung der Maria-Ward-Schwestern.

Aus jedem Haus und jeder Schule, die weltweit den Namen der rührigen Engländerin trägt, waren jetzt Vertreter nach Rom entsandt worden und wandelten dort auf deren Spuren. Mary Ward war vor 400 Jahren zu Fuß insgesamt rund 15 000 Kilometer durch Europa gezogen, um Schulen für Mädchen zu gründen. 400 Jahre nach Ordensgründung und 100 Jahre, nachdem Mary Ward von der Kirche wieder als Ordensgründerin anerkannt worden war, forderten die Pilger auf dem Petersplatz lautstark während einer Papstaudienz "Santa presto Mary Ward!"

Papst Benedikt XVI. hörte den Ruf nach Heiligsprechung der Ordensgründerin wohl, wie er der aus Deutschland stammenden Generaloberin Mechtild Meckl gegenüber deutlich machte, der ein kurzer Kontakt zum Kirchenoberhaupt gewährt wurde.

Trotz engmaschigen Programms mit Symposien in mehreren Sprachen, Konzerten des Chores der Maria-Ward-Schule aus Shaftesbury, Maria-Ward-Meditationen und Führungen durch Rom blieb den Teilnehmern Zeit, die Ewige Stadt selbstständig zu durchstreifen. Überall begegneten sich die Pilger, bestens erkennbar an ihren grellgelben Halstüchern mit Kreuz und der Aufschrift "Mary Ward 400". Kontakte waren so auch Kontinente und Sprachbarrieren übergreifend schnell hergestellt. Aber auch zahlreiche Passanten sprachen die Pilger an und ließen sich interessiert über Maria Ward, den Schulorden der Englischen Fräulein und das Ordensjubiläum aufklären. Besonders schnell war Schwester Stephana bei der Hand, wenn es darum ging, ins Gespräch zu kommen oder sich gemeinsam mit zuvor noch Fremden ablichten zu lassen. "Er hat mich angelacht, da habe ich ihn angelacht", kommentierte sie dann wohl lachend ihre neuen Bekanntschaften.

Höhepunkt der sechstägigen Fahrt war neben Jubiläumsfestmesse und Papstaudienz auch die Begrüßung der Pilger auf der Piazza del Popolo, wo viele bunte, wehende Länderfahnen die Pilger willkommen hießen. Unter Leitung von Schwester Gabriele war die Pilgergruppe über sechs Jahre und Etappen verteilt dem rund 2000 Kilometer langen Weg Maria Wards von Lüttich nach Rom gefolgt, den sie zwischen 21. Oktober und dem Heiligen Abend 1621 zurückgelegt hatte. Etliche der Pilger absolvierten die Strecke in historischen Pilgergewändern, die von Schwester Regina eigens und historisch getreu nachgeschneidert worden waren.

Letzter Höhepunkt und Abschluss der sechstägigen Pilgerfahrt bildete dann ein Tag der Offenen Tür im Generalat, wo Schwester Mechtild als Generaloberin für alle Schwestern der Congregatio Jesu residiert.